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Vom Dunkeln ins Licht
29.05.11

Vom Dunkeln ins Licht

Beim Kinderwortgottesdienst steigen die Teilnehmer hinab bis zur tiefsten Stelle des Mainzer Doms

 

Ausgabe 22 vom 29. Mai 2011

Nur zu seltenen Anlässen werden die 1000-jährigen Willigis-Türen geöffnet. Kinder und Erwachsene ziehen beim Bistumsfest gemeinsam mit Diözesanjugendseelsorger Markus W. Konrad durch das Portal zur Gabenbereitung auf den Marktplatz, wo der Hauptgottesdienst mit Kardinal Lehmann stattfindet. Sie bringen eine Kerze zum Altar mit der Aufschrift „Wir geben der Kirche ein junges Gesicht“. Foto: Anja Weiffen

Von Anja Weiffen

Machen sich Kinder schon Gedanken über Tiefpunkte im Leben? Oja, beim Kinderwortgottesdienst während des Mainzer Bistumsfestes sind sie um Antworten nicht verlegen.

Eltern und Kinder klettern die Treppenstufen hinunter in die Ostkrypta der Mainzer Kathedrale. Die schmiedeeiserne Tür, durch die Besucher sonst nur ihre Finger strecken und hindurchschauen können, öffnet sich. Normalerweise ist die Nassauer Kapelle, in der das Grab Jesu nachgebildet ist, für Besucher nicht zugänglich. An jenem Morgen jedoch spielt diese Kapelle eine besondere Rolle in der „Dramaturgie“ des Kinderwortgottesdienstes, die das Team um Jugendpfarrer Markus W. Konrad vorbereitet hat.

Ganz unten sein heißt: „Wenn man Angst hat“

In der Nassauer Kapelle hocken sich die Kinder an die Grabplatte und fühlen den kalten Sandstein. „Wir sind hier am tiefsten Punkt des Doms“, betont Pfarrer Konrad. Dann fragt er, was es bedeuten könnte, im Leben ganz unten zu sein. „Wenn man Angst hat“, antwortet die siebenjährige Chiara aus Mainz. Oder wenn man sterben muss, wirft ein anderes Kind ein. Und als später alle wieder aus der Krypta in den Dom hinaufsteigen, fällt ganz nebenbei der Blick auf die Fotos der Ausstellung „Wegbegleiter – im Sterben“, die im Dom zu sehen ist.

Begonnen hatte der Kinderwortgottesdienst in der Jurte der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). Dort lässt Janina Adler, geistliche Begleiterin der Diözesan-Kolpingjugend, ein paar Kinder Blinde Kuh spielen. Ein Kind bekommt die Augen mit einem Tuch verbunden, ein anderes führt es durch das Pfadfinderzelt. Nach diesem Impuls gehen Eltern und Kinder über den Liebfrauenplatz in den Dom. Dort verknüpft Jugendpfarrer Markus Konrad das Thema „Blind-Sein“ mit der Heilungsgeschichte des Bartimäus (Markus 10, 47-52). „Stellt euch vor, der Dom wäre jetzt die Stadt Jericho, wo Jesus den blinden Bettler Bartimäus trifft“, sagt Konrad und erzählt die Geschichte weiter, in dessen Verlauf der Blinde durch seinen Glauben geheilt wird.

Motto des Bistumsfests für Kinder übersetzt

„Wir wollen mit diesen Impulsen den Übergang vom Dunkeln ins Licht deutlich machen“, sagt Konrad, der zusammen mit dem Vorbereitungsteam das Motto des Bistumsfestes „Gerufen in sein wunderbares Licht“ für Kinder verständlich macht.

Der Kinderwortgottesdienst und das Fest finden bei den Eltern Resonanz. „Wir sind froh, dass wir heute hier sind“, sagt zum Beispiel Tanja Ihring, die aus Groß-Zimmern mit ihrer sechsjährigen Tochter nach Mainz gekommen ist. „Wir haben uns schon lange auf das Fest gefreut.“ Oft müsse sie am Wochenende arbeiten. „Aber es hat zum Glück geklappt, dass wir hier sein können.“

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