Flüchtlingskindern Schutzräume bieten

Weihbischof Ulrich Neymeyr macht in Gießen auf katholische Jugendsozialarbeit aufmerksam

Gießen (pm). Anlässlich des dritten Josefstags hat der Mainzer Weihbischof Ulrich Neymeyr die Clearinggruppe des Caritasverbands Gießen besucht. „Wir wollen am Josefstag Interesse für das gesamte Spektrum der katholischen Jugendpastoral wecken. Dazu gehört neben der Jugendarbeit in den Pfarreien auch die Jugendhilfe und die Jugendsozialarbeit“, sagte Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge.

Die Clearinggruppe besteht seit 2004; sie gehört zum Kinder- und Jugendheim St. Stephanus, das vom Caritasverband Gießen getragen wird. Die Gruppe dient als eine „Erstaufnahmeeinrichtung“ für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und kooperiert mit dem Jugendamt der Stadt Gießen. In der Gruppe werden Mädchen und Jungen – überwiegend aus afrikanischen und arabischen Ländern – in den ersten Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland aufgenommen.

Derzeit hat die Gruppe zwölf Plätze, eine Erweiterung auf 18 Plätze ist geplant. Die Mädchen und Jungen erhalten eine medizinische Erstversorgung und werden psychosozial betreut. „Viele Flüchtlingskinder haben vor und während ihrer Flucht schwere bis traumatisierende Erfahrungen gemacht“, sagte Taraneh Gahsemi, Leiterin der Clearinggruppe. Darüber hinaus werden die Jugendlichen bei Behördengängen unterstützt und erhalten Deutschunterricht.

Nach dem Clearingverfahren, das durchschnittlich 70 Tage dauert, werden die Flüchtlinge in geeignete Folgeeinrichtungen in Hessen verlegt, wie beispielsweise in betreute Wohngruppen. Seit der Eröffnung wurden in der Clearinggruppe Gießen 192 Jugendliche betreut.