Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Dom im Detail

1000 Jahre Mainzer Willigis-Dom. Ein Anlass, genauer hinzuschauen: Die Serie „Dom im Detail“ vermittelt Einblicke, erzählt Geschichtchen und Geschichte.

Der versteckte Domherr auf dem Doppelbild

Wer ahnt schon, dass ein Gemälde von beiden Seiten bemalt ist? Das Bild, das in der Seitenkapelle St. Viktor im Nordost-Flügel des Doms links neben dem kleinen Chorgestühl hängt, ist ein sogenanntes Doppelbild. Es zeigt auf der Vorderseite eine „Ecce Homo“-Darstellung. Der lateinischische Ausdruck bedeutet: „Da ist der Mensch!“ Diese Wendung rührt vom Ausspruch des Pilatus her, der bei der Geißelung Jesu rief: „Seht, welch ein Mensch“. Diese Szene der Passion Jesu Christi taucht im Johannes-Evangelium auf und ist vor allem im 15. und 16. Jahrhu...

„Doppelschreck“ gibt es heute nicht mehr

„Es runden sich in diesem Jahr nicht nur die 1000 Jahre des Willigis-Doms, sondern auch die 200 Jahre von vier Glocken des Domgeläuts“, entdeckt Dompfarrer Franz-Rudolf Weinert. Im Jahr 1809 wurden die Glocken Martinus, Maria, Joseph und Bonifatius im Kreuzgang des Doms vom Mainzer Gießer Josef Zechbauer gegossen.

Heute erklingen sie zusammen mit den 49 Jahre alten Glocken Albertus, Willigis, Bilhildis und Lioba. Jüngstes Mitglied im Domgeläut ist die Heilig-Geist-Glocke. „Sie ist 2002 von Weihbischof Wolfgang Rolly geweiht worden“, sagt Weine...

Von allen Kunstwerken am Dom dem Himmel am nächsten

Winzig sieht er aus, der Wetterhahn auf dem Westturm des Doms, wenn man bei einem Bummel über den Markt zu ihm hinaufschaut. Aber da ist er ja auch weit, weit weg. Mehr als 80 Meter über dem Pflaster thront der „Domsgiggel“, wie ihn die Mainzer – richtiger: die Meenzer – nennen. Wer ihn schon einmal aus der Nähe gesehen hat, weiß: Mit etwa einem Meter Höhe und mehr als einem Meter Breite ist er schon ein monströses Vogelvieh. Aber zu ihm hinauf kommt halt so leicht keiner. Und dass er herunterflattert, wie es die Mainzer Autorin Helga Höfle in ...

Mittendrin statt außen vor

In die halbgeschlossenen Hände des Leichnams Christi hat jemand Rosenblüten gesteckt. Zeugnisse einer persönlichen Andacht vor der Grablegungs-Szene im Mainzer Dom.

Für Dr. Felicitas Janson, Leiterin der Projektstelle Domführungen, sind sie ein Zeichen dafür, dass die Kommunikation zwischen Betrachter und Kunstwerk auch heute noch stimmt. Das um 1495 entstandene Bildwerk, das dem sogenannten Adalbert-Meister zugeschrieben wird, ist für sie „ein besonders anschauliches Beispiel eines ‚sprechenden‘ Bildes“.

Besonders eindringlich: die lebensgro...

Pietà mit Mut zur Farbe

Ein ungewöhnlicher Farbtupfer im Kreuzgang: In leuchtendem Türkisblau und Gold erhebt sich der muschelartige „Himmel“ über der Pietà. „Das Grabdenkmal des Domherrn Johann von Hattstein, der 1518 starb, wurde vom Bildhauer Peter Schro geschaffen. Er war ein Schüler von Hans Backoffen“, erklärt die Mainzer Kunsthistorikerin Ulrike Glatz. „Man nimmt an, dass Michelangelos Pietà Schro beeinflusst hat.“ Ins ferne Rom muss der Bildhauer deshalb aber nicht gereist sein. Ein Stich könnte ihm zur Vorlage gedient haben. Was die hiesige Szene von dem Vorb...

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© Annegret Burk