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Staunen, spielen, entdecken
05.12.10

Staunen, spielen, entdecken

Eltern lernen, wie sie Kinder mit dem christlichen Glauben vertraut machen können

 

Ausgabe 49 vom 5. Dezember

Im Kurs Kess-erziehen versetzen sich Eltern in die Lage von Kindern, um ihnen den Glauben näher bringen zu können. Die Abkürzung Kess steht für kooperativ, ermutigend, sozial und situationsorientiert. Foto: kna

Von Nicole Weisheit-Zenz

Die Advents- und Weihnachtszeit lädt Eltern ein, sich Zeit zu nehmen, um gemeinsam mit Kindern Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu finden. Zum Beispiel im Kurs „Kess-erziehen“.

„Für Kinder ist es unglaublich wichtig, sich geborgen, sicher und ernst genommen zu fühlen“, betont Kursleiterin Annette Reithmeier-Schmitt von der Katholischen Familienbildungsstätte Mainz. Kess-erziehen, der Kurs zur religiösen Erziehung in der Familie, richtet sich an Eltern von Kindern zwischen zwei und zehn Jahren. Er wurde von der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung Bonn entwickelt und wird regelmäßig im Bistum Mainz angeboten.

Die Welt wieder selbst mit Kinderaugen sehen

Kinder seien von Natur aus kleine Forscher, die die Welt mit allen Sinnen erkunden. Im Kurs wird daher besprochen, wie Erwachsene dieses Lernen unterstützen können. Gemeinsame Spiele tragen dazu bei, die Sinneswahrnehmung zu stärken. Die Großen sollten den Kleinen dabei nicht zu viel abnehmen, um eigene Entdeckungen zu ermöglichen. „Ich lerne, die Welt auch selbst ab und an wieder mit Kinderaugen zu sehen“, meint eine Mutter.

Durch Rollenspiele üben die Erwachsenen, anderen zuzuhören und sich in sie einzufühlen – denn gerade in Bezug auf Kinder sei es lohnend, Erlebtes und Gefühle in Worte fassen zu können, sagt Reithmeier-Schmitt. Die Eltern werden dazu ermutigt, ihren Kindern konkret und einfach zu antworten. Auf der anderen Seite mache es Sinn, weiterzufragen und ein Thema zu vertiefen: „Was meint Freundschaft?“ oder „Hast Du das auch schon einmal erlebt?“ Für zu Hause oder den Kindergottesdienst hat die Kursleiterin Tipps parat. Sie fragt: Sind Texte und Bilder leicht verständlich? Kann sich das Kind mit den Personen in Text und Bild identifizieren? Auch sollte Raum bleiben, um Fragen aufzugreifen und Szenen nachzuspielen, etwa zur Schöpfungsgeschichte oder zur Arche Noah.

„Rituale vermitteln Verlässlichkeit“

Ein weiterer Aspekt: der eigenen Spiritualität nachspüren, zum Beispiel Gott in der Natur entdecken. Manche Kinder staunten schon auf dem Weg zur Schule über die Vielfalt der Schöpfung. Auch Traditionen seien eine Tür zu Glaubenserfahrungen. „Rituale vermitteln Verlässlichkeit“, sagt Reithmeier-Schmitt. Selbst kleineren Kindern könne spielerisch vermittelt werden, dass nach der Vorbereitungszeit im Advent durch Jesu Geburt das Licht in die Welt kommt, das stärker ist als alle Dunkelheit. Dabei sollte die Phantasie nicht zu kurz kommen. „Schließlich“, betont die Kursleiterin, „kann der Glaube nicht einfach wie ein verschlossenes Paket weitergegeben werden.“

Kontakt: Brigitte Wulf vom Bildungswerk Rheinhessen, Telefon 0 61 31 / 25 32 83

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