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Vor der eigenen Haustür
01.02.09

Vor der eigenen Haustür

„Armutsbekämpfung“ war das Thema der zentralen Weltfriedenstag-Veranstaltung in Raunheim

Im Gespräch beim Weltfriedenstag in Raunheim (v.l.n.r.): Pfarrer Volkhard Guth, Weihbischof Ulrich Neymeyr, Gabriele Schilling und Ingrid Reidt. Foto: Tobias Blum

Raunheim (tob). Wer Frieden will, muss die Armut bekämpfen. Diese Erkenntnis nahmen die Teilnehmer beim Weltfriedenstag mit nach Hause.

„Das Engagement in karitativen und diakonischen Aktionen wie in der Rüsselsheimer Tafel oder der Rüsselsheimer Schülertafel sind genauso Zeichen gelebter christlicher Hoffnung wie das Engagement für Frieden und Gerechtigkeit bei Pax Christi.“ Das sagte Weihbischof Ulrich Neymeyr bei der zentralen Weltfriedenstags- Veranstaltung des Bistums Mainz in Raunheim, St. Bonifatius.

Neymeyr ging in seiner Predigt auf die Weltfriedensbotschaft des Papstes ein und hob hervor, „dass Armut oft zu den Faktoren gehört, die Konfl ikte und auch kriegerische Konfl ikte begünstigen oder verschärfen“. Deswegen sei die Bekämpfung der Armut eine wichtige Voraussetzung für den Frieden.

Die Zahl der Bedürftigen im Dekanat hat zugenommen

Zuvor hatte der Weihbischof an einer Podiumsdiskussion teilgenommen, bei der die Teilnehmer sich mit der Armutssituation im Dekanat Rüsselsh e i m auseina n d e rsetzten. Gabriele Schilling von der „Tafel Rüsselsheim“ berichtete, dass im vergangenen Jahr die Nachfrage nach Lebensmitteln so stark angestiegen sei, dass ein zweiter Ausgabetag habe eingerichtet werden müssen. Die Rüsselsheimer Tafel unterstützt rund 1900 Personen aus Rüsselsheim, Raunheim und Kelsterbach, darunter 728 Kinder.

Ingrid Reidt von der Betriebsseelsorge Rüsselsheim wies darauf hin, dass die Zahl der „prekären Arbeitsverhältnisse“, bei denen die Bezahlung kaum noch zum Leben reiche, weiter wachse. Neben der materiellen Verarmung drohe den Menschen oft „eine psycho- soziale Verelendung“, sagte Reidt (siehe Interview Seite 11).

Der Frankfurter Pfarrer Thomas Schmidt, der auch als Betriebsrat tätig ist, verwies darauf, dass befristete Arbeitsverträge einen großen psychischen Druck auf die Menschen ausüben. Menschen brauchen „eine sichere Perspektive für ihr Leben und ihre Familie und soviel Gehalt, das sie davon leben können“, sagte Schmidt.

Die Schultafel soll ausgeweitet werden

Der evangelische Pfarrer Volkhard Guth verwies auf die Erfolge der „Schultafel Rüsselsheim“. Die Aktion, die Grundschülern Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt, war 2007 von Caritas und evangelischem Dekanat eingerichtet worden.

Sechs der acht Grundschulen in Rüsselsheim beteiligen sich an dem Projekt. 2008 hat die Schultafel insgesamt 24 Erstausstattungspakete verschenkt. Die Aktion solle 2010 auf den gesamten Landkreis Groß-Gerau ausgedehnt werden, sagte Guth.

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