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Ketteler war Kaffeetrinker
06.02.11

Ketteler war Kaffeetrinker

Persönliche Gegenstände des Mainzer Sozialbischofs in katholischer Schule zu sehen

 

Ausgabe 6 vom 6. Februar 2011

Schulleiter Rolf Müller-Calleja zeigt die ungewöhnlich großen, handgestrickten Socken des Bischofs. Fotos: Karin Weber

Schnupftabakdose des Bischofs

Von Karin Weber

Herausragende Gestalten der Geschichte sind auch Privatpersonen. Bischof Ketteler zum Beispiel – bekannt durch sein besonderes Engagement für die Rechte der Arbeiter – hatte gern warme Füße…

Zwei hohe Vitrinen sind in der Raummitte platziert. Gut beleuchtet bieten sie dem Betrachter einen ungehinderten Blick auf die Exponate. Zum 200. Geburtstag des Mainzer Bischofs Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler (1811-1877) zeigt die Wilhelm- Emmanuel-von-Ketteler-Schule in Mainz eine Ausstellung. Blickfang sind persönliche Gegenstände des Bischofs aus dem Ordensarchiv der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung. Der Orden ist von Ketteler gegründet worden.

Essbesteck mit eingestanztem Wappen

Außer üblichen Gegenständen wie einen Messkelch, ein Gebetbuch, einen Rosenkranz und Gebetsvorlagen findet man auch Außergewöhnliches: etwa die Schuhe des Bischofs, die von der Mutter handgestrickten Socken, seine golden verzierte Kaffeetasse, Essbesteck mit dem eingestanzten Wappen und seine chinesisch anmutende Schnupftabakdose. „Mein ganzer Stolz sind ein Stempel mit der Unterschrift und einer mit dem Wappen des Bischofs“, erläutert Rolf Müller-Calleja. Der Leiter der berufsbildenden Schule konzipierte die Ausstellung zu Beginn des Jubiläumsjahrs 2011 für den Tag der offenen Tür seiner Bildungsstätte.

Ein Rundgang durch die Sammlung beginnt mit Informationen zum Orden der Schwestern – Träger der Ketteler-Schule. Provinzoberin Schwester Liberata Ricker hat die Tafeln zur Dokumentation der Geschichte des Ordens sowie des Lebens und Wirkens des Bischofs zur Verfügung gestellt.

In einer Ecke des Raums wird ein Film über den Ordensgründer gezeigt, es folgen persönliche Fotos und Tafeln mit Lebensstationen des Freiherrn. Auf orangefarbenen Fahnen sind inhaltliche Schwerpunkte geschrieben, die der Orden in der Tradition Kettelers heute noch als wichtig erachtet. „Dies sind aktuelle Übersetzungen der Originalzitate von Ketteler“, erläutert Müller-Calleja. An der Station „Hotline zu Gott“ können Schüler und Besucher der Ausstellung ihre Gebetsanliegen notieren, die die Schwestern in ihre Gebete aufnehmen. Zudem besteht die Möglichkeit, die wichtigste These des Bischofs (siehe „Zitiert“) mit einem Faksimile seiner Unterschrift zu stempeln und mitzunehmen.

Kernaussage Kettelers zum Mitnehmen

„Mir ist der interaktive Charakter dieser Ausstellung wichtig. Jeder Besucher sollte am Ende die Kernaussage Kettelers selbst besiegeln und mitnehmen können“, sagt Müller-Calleja und ergänzt: „Das Ganze ist einmalig in dieser Präsentation und wurde nur möglich durch den guten Kontakt zu Schwester Claudia Vongehr, der Leiterin des Ordensarchivs in Mainz-Finthen.“

Die Ausstellung ist voraussichtlich bis 12. März für Schülergruppen und Besucher nach Absprache mit der Schulleitung geöffnet. Kontakt: Ketteler-Schule, Telefon 0 61 31 / 28 15 51

Zitiert

Soziale Frage Zukunftsweisend

„Wollen wir die Zeit erkennen, so müssen wir die soziale Frage zu ergründen suchen. Wer sie begreift, erkennt die Gegenwart, wer sie nicht begreift, dem ist die Gegenwart und Zukunft ein Rätsel.“

Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler

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