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„Gespürt, dass er uns segnet“
22.05.11

„Gespürt, dass er uns segnet“

Polnische Gemeinde in Mainz zeigt Ausstellung über die Deutschlandreisen von Johannes Paul II.

 

Ausgabe 21 vom 22. Mai 2011

Begegnungen auf dem Domplatz: Papst Johannes Paul II. besuchte während seiner Deutschlandreise 1980 auch Mainz. Foto: kna-bild

Von Anja Weiffen

Vor zwei Wochen wurde Johannes Paul II. selig gesprochen. 80 000 seiner Landsleute kamen nach Rom, um das Ereignis zu feiern. Pfarrer Leon Sadowicz, Leiter der polnischen Gemeinde in Mainz, reiste aus Deutschland an. Überzeugt ist er zurück-gekehrt.

Pfarrer Leon Sadowicz strahlt, als ihm die Frage gestellt wird, ob er die Seligsprechung von Johannes Paul II. am Fernsehen mitverfolgt habe. Nein, er hat Besseres zu berichten. Eine ganze Woche war er in Rom und feierte unter anderem mit mehr als 100 Priestern aus der ganzen Welt am Vorabend der Seligsprechung einen Gottesdienst am Sarg des Papstes, bevor der Leichnam umgebettet werden sollte.

„Johannes Paul II. wird in all den Menschen weiterleben“

Sadowicz leitet die polnische Mission in Mainz und ist für 7900 polnischsprachige Katholiken im Bistum zuständig, von der Bergstraße bis Bingen. Klar, dass in seinem Büro in der Mainzer Gau-straße 40 neben dem Bild von Benedikt XVI. auch ein Bild von Johannes Paul II. hängt.

Begeistert erzählt Sadowicz von der Atmosphäre, die während der Tage der Seligsprechung in Rom geherrscht hat. 350 000 Menschen seien am Sarg des polnischen Papstes vorbeigezogen.

Der Pfarrer wird ernst. „Ich bin überzeugt, dass Johannes Paul II. in all diesen Menschen weiterlebt“, lässt er durch seinen Übersetzer Markus Rupp sagen. „Ich habe gespürt, dass er uns vom Haus des Vaters aus segnet.“ Der Pfarrer springt auf und holt eine Monstranz, die auf seinem Schreibtisch steht. Er küsst sie. Im Inneren befindet sich ein kleines Steinchen, das er von einem befreundeten Geistlichen im Vatikan bekommen hat. „Es ist eine Reliquie, ein Steinchen vom Sarkophag des Papstes, das während der Öffnung abgesprungen ist“, übersetzt Markus Rupp.

Papst Johannes Paul II. wird den polnischen Pfarrer aus Mainz noch weiter beschäftigen. In dieser Woche eröffnet er zusammen mit Kardinal Karl Lehmann eine Ausstellung über den gerade Seliggesprochenen in der Kirche St. Ignaz in der Mainzer Altstadt. Dort finden regelmäßig die Sonntagsgottesdienste der polnischen Mission in Mainz statt. Bereits vor der Seligsprechung hat sich die polnische Gemeinde mit ihrem berühmten Landsmann in den Predigten während der Fastenzeit, in der Katechese oder in den Jugendgruppen beschäftigt.

Brücke zwischen Polen und Deutschen

Die Ausstellung zeigt die drei Deutschlandreisen des Paptes in den Jahren 1980, 1987 und 1996. „Ziel ist es, gerade auch in dieser Region, wo der Papst ja auch gewesen ist, sich seine Worte wieder ins Gedächtnis zu rufen“, übersetzt Markus Rupp. Und gerade deshalb habe es Pfarrer Sadowicz auch sehr gefreut, dass sich die deutsche Pfarrei St. Ignaz in Mainz bereit erklärt hat, mitzumachen.

Denn es sei wichtig, nicht national polnisch, sondern regional mit der Ausstellung das zu erreichen, was Johannes Paul selbst auch ausstrahlte: Weltoffenheit. Deshalb sei der Titel der Ausstellung, „Pontifex – Brückenbauer“ passend. Die Schau könne eine Brücke sein zwischen den Menschen, zwischen Polen und Deutschen.

Das sieht Pfarrer Stefan Schäfer aus St. Ignaz, in der die polnische Gemeinde Gastrecht genießt, genauso: „Es ist gut, dass die Ausstellung in einer deutschen Kirche stattfindet, gerade weil sie auch die Beziehung zwischen Deutschen und Polen berührt.“ Stefan Schäfer hofft, dass auch in der einheimischen Gemeinde die Ausstellung auf breite Resonanz stoßen wird.

Zur Sache

Die Ausstellung „Pontifex“

Die Schau „Pontifex – Brückenbauer“ ist von der Delegatur der Deutschen Bischofskonferenz für die polnischsprachige Seelsorge in Deutschland zusammengestellt worden. Sie zeigt Fotos der drei Pilgerreisen von Johannes Paul II. nach Deutschland 1980, 1987 und 1996. Die Exponate stammen von der Vatikan-Zeitung „L’ Osservatore Romano“, ergänzt mit Fotos aus deutschen Quellen. Die Bilder werden erläutert mit kurzen Zitaten auf deutsch und polnisch aus Predigten und Ansprachen des Papstes. Zur Ausstellung gehören zudem ein Buch und ein Film. Anlass zur Schau war der 30. Jahrestag der ersten Deutschlandreise am 15. November 2010. Seitdem tourt die Schau durch Deutschland. In Mainz ist sie vom 19. bis zum 31. Mai 2011 in der Pfarrkirche St. Ignaz zu sehen. Der Eintritt ist frei. (wie)

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