Jeder zehnte Anrufer leidet an der Seele

Gießen (lr).

Bei einer Fortbildungsveranstaltung mit Experten der Vitos-Klinik haben sich die hauptberufl ichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge Gießen-Wetzlar über Möglichkeiten der Hilfe für Menschen mit seelischen Problemen informiert. Denn in fast zehn Prozent der jährlich 20 000 Anrufe geht es auch um psychische Krankheiten, berichtet Pastoralreferent Gerhard Schlett, der gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Wolfgang Schinkel die Telefonseelsorge leitet.

Diplom-Psychologe Dietrich Süße, Leitender Arzt der Allgemeinen Psychiatrie, und Barbara Jünger, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, stellten den Teilnehmern das Angebot der Gießener Psychiatrie vor. Süße wies unter anderem darauf hin, dass es seit 2002 eine Kriseninterventions- Station in der Klinik gibt. Dort können Patienten sofort aufgenommen werden, wenn sie in einer Krise Hilfe benötigen. Ziel der Krisenintervention sei es, die existenzielle Angst der Patienten zu lindern und ihnen Sicherheit zu vermitteln, so dass sie ihre Krise als Chance begreifen können. Eine frühzeitige Behandlung könne schnelle Erfolge bringen.