Keine Nationalkirchen mehr

Muttersprachliche Gemeinden feierten zusammen Gottesdienst und „Interkulturelle Woche“

Mainz (mbn). Im Rahmen des Domjubiläums und der „Interkulturellen Woche Mainz 2009“ trafen die muttersprachlichen Gemeinden im Bistum Mainz zum Diözesantag zusammen.

Zu diesem Anlass feierte Generalvikar Dietmar Giebelmann zusammen mit dem Dekan des Dekanats Mainz-Stadt, Pfarrer Markus Kölzer, und Priestern der Katholischen Gemeinden anderer Muttersprachen einen Gottesdienst im Mainzer Dom.

In seiner Predigt hob Generalvikar Giebelmann die Einheit der katholischen Kirche hervor, die trotz ihrer Vielfalt und Verschiedenheit eine weltweite Gemeinschaft sei. „Für uns gibt es keine nationalen Grenzen, keine Sprachgrenzen, keine Ausländer, es gibt die eine Katholische Kirche.“ Die Gemeinden anderer Muttersprache seien längst keine Nationalkirchen mehr. „Sie leisten einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag zur Integration“, betonte Giebelmann. Der Generalvikar rief die Gemeinden deutscher und anderer Muttersprache zur Zusammenarbeit auf. Gemeinsam sollten sie sich auf die christlichen Wurzeln Europas und die gemeinsamen Werte, die sich aus der Nachfolge Jesu ableiteten, besinnen.

Zu Beginn des Diözesantags versammelten sich die Gemeindemitglieder der portugiesisch-, italienisch-, polnisch-, spanisch- und kroatischsprachigen Gemeinden in ihren Zentren sowie in der Bistumsakademie Erbacher Hof zu Impulsen in der Muttersprache.

Während sich die italienische Gemeinde mit dem Erdbeben von L‘Aquila beschäftigte, wurde vor Mitgliedern der kroatischen Gemeinde über den heiligen Franziskus referiert. Danach zogen die Gemeindemitglieder zur Eucharistiefeier in den Mainzer Dom. Jede Gruppe brachte sich in den Gottesdienst ein: Die polnische Gemeinde Mainz überreichte beispielsweise eine Glocke, auf der ein Bild von Papst Benedikt XVI., der Madonna von Tschenstochau und dem 1000-jährigen Willigis- Dom zu sehen ist.