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Veränderung im Innersten
20.02.11

Veränderung im Innersten

Zwei Chöre laden zu einer musikalischen Eucharistiefeier ein, die Menschen verwandeln soll

 

Ausgabe 8 vom 20. Februar 2011

Ko-Autorin Stefanie Englert (links) leitet die Chöre „CREscenDO“ und „Quo vadis“. Fotos: Rebecca Keller

Speziell für die Installation haben Bernd Lülsdorf und Stefanie Englert für alle Chormitglieder Shirts in verschiedenen Farben mit dem Titel des Projekts anfertigen lassen.

Von Rebecca Keller

Die „Wandlung“ ist das zentrale Geschehen einer Eucharistiefeier. Im Gottesdienst passiert dies jedoch nicht nur wie auf einer Bühne. Das Ereignis kann und soll jeden treffen.

Es ist schon fast sechs Jahre her, dass Bernd Lülsdorf in einem Gottesdienst gedanklich so abtauchte, dass er sich an nichts mehr erinnern konnte, als er zwischen Glaubensbekenntnis und Fürbitten wieder auftauchte. Für ihn das Schlüsselerlebnis zu seinem Projekt „Wandlungswege“. So wie mir geht es anderen auch, dachte sich der Cityseelsorger in Darmstadt. Es reifte in ihm die Idee zu einem musikalisch gestalteten Hochamt mit vielen Identifi kationspunkten für die Besucher. Der Kern seines Anliegens war, dass die Menschen persönlich verwandelt von der Messe nach Hause gehen sollen.

Ein „Prozess, der sich selbst zum Inhalt hat“

Nun war Lülsdorf gerade noch mit seinem anderen Chorprojekt „Gestatten, Johannes“ beschäftigt, und es sollte noch einige Zeit dauern, bis er seine Idee umsetzte. In Stefanie Englert fand er die geeignete Ko-Autorin. Sie nahm sich im Urlaub mit Keyboard und Laptop Zeit, und im Sommer 2009 hatte sie auch schon das erste Lied „Kyrie“ komponiert.

Es entstand ein „Prozess, der sich selbst zum Inhalt hat“, erzählt Bernd Lülsdorf. Ein Jahr später, als die beiden Chöre „CREscen- DO“ aus Weiterstadt und „Quo vadis“ aus Fürth, Rimbach und Krumbach im Odenwald – die beide Stefanie Englert leitet – dazu kamen, wurde aus dem Arbeitstitel „Hochamt“ ein Untertitel. Das „Kind“ erhielt den Namen „Wandlungswege“.

Projektionsfl ächen durch Solisten geschaffen

Denn um Wandlung geht es in der eucharistischen Installation in doppeltem Sinne: „Du wandelst Brot und Wein und lädst auch uns zur Wandlung ein“, heißt es in dem Stück zur Gabenbereitung. In der Fuge zum Dank heißt es: „Du hast dich für uns gewandelt und wandelst uns in dir.“

Ein bisschen Sorge haben der Theologe Bernd Lülsdorf und die Gymnasiallehrerin Stefanie Englert schon, ob die Botschaft auch ankommt. Bei den musikalischen Elementen, die von Gregorianik über Rock, Fuge und Rap reichen, dürfte schon einmal für jeden Geschmack etwas dabei sein. Auch mit den Solisten, der Figur des Zweifl ers, der Mutter, des jungen Menschen und der Kantorin – alle vierfach besetzt – haben Lülsdorf und Englert Projektionsfl ächen für möglichst viele Menschen schaffen wollen.

Keine Aufführung, sondern eine katholische Messe

Beim „Credo“ für den Zweifl er, den Lülsdorf selbst singt, hat er sich etwa von dem Stück „Hamlet“ von der A-Capella-Gruppe „Wise Guys“ inspirieren lassen. Der Seelsorger wusste: „Das muss ein Rap werden.“ Durch die Mischung mit gregorianischen Stilelementen sei eine „echte kreative Spannung“ entstanden. Die Autoren betonen, dass es sich bei den „Wandlungswegen“ nicht um eine Aufführung oder ein Stück handelt, sondern „um eine katholische Messe mit unseren Liedern“, in der der Mensch in seiner Haltung im Innersten verwandelt werden soll. So sitzen die Solisten auch anfangs unter den Gottesdienstbesuchern. Erst am Schluss gehen sie bei der Fuge nach vorn und werden zusammen mit dem Chor „Teil des Ganzen“.

Die musikalische Gestaltung ist „hineingesetzt“ in die Eucharistiefeier. Darum der Begriff Installation. Während Gemeindemitglieder in Fürth und Weiterstadt bereits mit einigen Liedern vertraut sind, lernen die Teilnehmer sie andernorts aus dem schön gestalteten Programmheft.

Die Wandlung bleibt letztlich ein Geheimnis des Glaubens, betont Lülsdorf. Doch davon ausgehend kann der Mensch das Wandlungsgeschehen noch auf anderer Ebene in sich erfahren: beispielsweise indem sich Zweifel in Gewissheit, Angst in Sicherheit umwandeln. Der größte Wunsch der Autoren, das wäre schon eine kleine Veränderung in jedem, gemäß der Zeile im letzten Lied: „Weil du mich ganz ergriffen hast, darf ich gewandelt geh’n.“

Termine

Gottesdienste

Die eucharistische Installation „Wandlungswege“ ist in folgenden Messen mitzuerleben:

  • am 19.2. um 18.30 Uhr, in St. Johannes, Pfarrgasse 2, in Fürth im Odenwald,
  • am 20.2. um 10.30 Uhr in St. Jakobus, Bartningstraße 40, in Darmstadt-Kranichstein,
  • am 26.2. um 18 Uhr in St. Elisabeth, Schlossgartenplatz 2, in Darmstadt,
  • am 27.2. um 11 Uhr in St. Johannes der Täufer, Berliner Straße 1-3, in Weiterstadt,
  • am 13.3. um 10 Uhr in St. Peter und Paul, Kirchengasse 5 in Heppenheim
  • am 20.3. um 10.45 Uhr in Verklärung Christi, Rossbergweg 13, in Roßdorf.

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