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Ehrenamtliche stehen für Normalität
20.02.11

Ehrenamtliche stehen für Normalität

Neuer ambulanter Kinderhospiz- und Familienbegleitdienst für Südhessen

 

Ausgabe 8 vom 20. Februar 2011

Bernhild Schneider (links) und Regina Kober (rechts) Foto: Rebecca Keller

Darmstadt (rek). Die Pflege eines unheilbar kranken Familienmitglieds erfordert Hingabe und Kraft, aber auch eine gute Organisation und die Bereitschaft, Unterstützung von außen in Anspruch zu nehmen. Diese Aufgabe kann Familien über Jahre hinweg belasten, bis dahin, dass Kontakte verloren gehen oder gar Partnerschaften daran zerbrechen.

Hier will der Maltester Hospizdienst Hilfestellung bieten. Der neue ambulante Kinderhospiz- und Familienbegleitdienst soll vor allem pflegende Eltern von Kindern unterstützen, die durch Erkrankung eine verkürzte Lebensperspektive haben. Das kann eine Krebserkrankung sein. Den größeren Anteil nehmen aber genetische Erkrankungen ein, die schwerste Behinderungen mit sich bringen.

Die Aufgabe der ehrenamtlichen Mitarbeiter des kostenlosen ambulanten Kinderhospizdienstes besteht darin, mit den kranken Kindern zu spielen, ihnen vorzulesen, Zeit mit ihnen zu verbringen und dadurch Freiräume für die Familie zu schaffen. „Einfach da sein, das wird am meisten geschätzt“, sagt Bernhild Schneider, die den Dienst koordiniert. „Ehrenamtliche stehen für Normalität, sie sollen gerade nicht therapeutisch, pädagogisch oder pflegerisch tätig sein“, sagt die Sozialpädagogin. „Sie sind keine Profis.“ Darüber hinaus können auch Kinder von schwer kranken Elternteilen betreut werden.

Damit Familien das Angebot annehmen, ist der Malteser Hospizdienst darauf angewiesen, dass der ambulante Kinderhospiz- und Familienbegleitdienst bekannt wird, etwa bei Kinderärzten, Therapeuten, sozialpädiatrischen Zentren und Frühförderstellen. Das spezielle Angebot für Kinder und Jugendliche soll für ganz Südhessen, von Egelsbach bis Heppenheim, von Groß-Gerau bis Reinheim gelten.

Man schätzt, dass es in diesem Raum etwa 220 betroffene Familien gibt. Es ist nach Frankfurt, Wiesbaden und Gießen der vierte ambulante Hospizdienst für Kinder in Hessen. Langfristig möchten die Malteser rund 30 regelmäßige Begleitungen für Kinder leisten. Immer zwei Ehrenamtliche sollen eine Familie unterstützen, mindestens einmal in der Woche Zeit mit dem kranken Kind oder auch Geschwistern verbringen.

Einige der derzeit 43 Ehrenamtlichen, die bereits in der Erwachsenenbegleitung tätig sind, werden derzeit nachqualifiziert, um im Kinderhospizdienst mitzuarbeiten. Regina Kober, die Leiterin des Malteser Hospizdienstes, möchte weitere Ehrenamtliche für das Angebot gewinnen. Eine kostenpflichtige Schulung für Menschen, die sich im ambulanten Kinderhospiz- und Familienbegleitdienst engagieren möchten, beginnt am 17. März. Außer den wöchentlichen Treffen beinhaltet der bis September laufende Kurs auch ein Praktikum in einer psychosozialen Einrichtung.

Kontakt: Malteser Hospizdienst, Regina Kober, Bernhild Schneider, Elisabethenstraße 34, Darmstadt, Telefon 0 61 51 / 2 20 50, Internet: www.hospizdienst. malteser-darmstadt.de

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