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Mit und ohne Heiligenschein
22.11.09

Mit und ohne Heiligenschein

Alle sind gerufen – Kardinal Karl Lehmann zum Abschluss des Jubiläums „1000 Jahre Willigis-Dom“

Zum Abschluss des Domjubiläums zieht Kardinal Karl Lehmann mit den Zelebranten durch das Willigis- Portal des Mainzer Doms aus. Mit dem Einzug durch das Portal hatte das Jubiläum unter dem Motto „Der Tempel Gottes ist heilig – und das seid ihr“ am 1. Februar begonnen. Foto: Alexander Matschak

Von Tobias Blum

Papst Benedikt XVI. hat in einem Grußwort die Bedeutung des Mainzer Doms gewürdigt. Er ruft die Katholiken dazu auf, dem Bau „durch die Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden in unserer Zeit“ zu entsprechen. Kardinal Karl Lehmann verlas das Grußwort zum Ausklang des Jubiläums „1000 Jahre Willigis-Dom“.

Die Feierlichkeiten sind mit einem Pontifikalgottesdienst und einem Festakt zu Ende gegangen. An dem 90-minütigen Gottesdienst, den das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) live übertrug, nahmen etwa 1000 Menschen teil.

Bereit zum Teilen – bis aufs letzte Hemd

In seiner Predigt stellte Kardinal Lehmann den heiligen Martin als Vorbild für die Christen heute heraus. Die Geschichte der Mantelteilung „geht um die Welt und beeindruckt Große und Kleine, wie wir wieder in diesen Tagen an den Martinsumzügen der Kinder beobachten können“. Damit habe der Patron des Bistums und des Mainzer Doms gezeigt, „worauf es in unserem Leben ankommt, dass wir nämlich die Güter unserer Erde und unser Eigentum, buchstäblich bis auf das letzte Hemd, zu teilen bereit sind“, betonte Lehmann. „Das Ursymbol der Mantelteilung betrifft alle Güter und Chancen unseres Lebens. Gerade in unserer heutigen Welt brauchen wir dringend diese Grundsolidarität unter den Menschen, und dies international und im Horizont der Menschheitsfamilie.“

Am Leben Martins werde deutlich, dass diese Grundhaltung des Teilens nicht selbstverständlich sei, sagte Lehmann. „Sie kommt aus dem Glauben an Gott, dem höchsten Gut und Garanten der Würde eines jeden Menschen. Dazu bedarf es immer wieder der Abkehr von den Bosheiten unseres täglichen Lebens und der Umkehr zu Gott und zum Nächsten. Der Aufruf zu dieser Umkehr ist nicht nur die Befreiung aus Sünde und Schuld, sondern auch ein Freispruch zu einem Leben, das nicht mehr nur uns selber gehört.“ Dazu seien „alle gerufen, ohne oder mit Heiligenschein“, sagte der Kardinal.

„Hoffentlich noch besser im Leben angekommen“

„Darin mündet auch unser Domjubiläum“, fuhr Lehmann fort. „Es hört nicht einfach auf. Es muss übergehen in eine noch überzeugendere Gestalt unseres christlichen Lebens heute. Insofern entlässt uns das Ende des Jubiläumsjahres in die neu erfahrene Normalität unseres Lebens. Wir sind hoffentlich nun noch besser in unserem alltäglichen Leben angekommen.“ Am Ende des Festakts im Erbacher Hof dankte Lehmann den zahlreichen Helfern und Unterstützern des Domjubiläums. Den Medienpartnern sei es zu verdanken, dass das Bild des Doms in viele Häuser getragen wurde. „Er ist noch sehr viel mehr Wahrzeichen für alle Bürger in Mainz und um Mainz herum geworden.“

Von Anfang an sei es ein wichtiges Anliegen des Jubiläums gewesen, „dass wir bei aller Kostbarkeit nicht alte Steine und hehre Mauern feiern“, sagte Lehmann. „Wir wollen uns über diese Existenz der 1000 Jahre freuen, aber wir wissen auch, dass diese Steine nur Symbole dafür sind, dass wir uns als lebendige Zeugen und Bausteine des Glaubens in diesen Bau einfügen.“

Als „Glanzpunkt in der wechselvollen Geschichte des Doms“ bezeichnete ZDF-Intendant Markus Schächter das Domjubiläum. Der Dom werde „eine ewige Baustelle bleiben und daher bleibt er auch unsere stete Aufgabe“, sagte Professor Schächter, der auch Vorstandsvorsitzender der Stiftung Hoher Dom zu Mainz ist.

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