Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Licht betont das Mystische
05.05.09

Foto: Paavo Ondrek

Sie ist in die Jahre gekommen, die Beleuchtungstechnik im Mainzer Dom. Davon zeugt auch die Schalttafel in der Vorsakristei, von der aus die meisten Lampen im Innern der Bischofskirche gesteuert werden. Sie stammt aus den 1960er Jahren. Ihren Dienst, das Gotteshaus in ein rechtes Licht zu setzten versieht sie noch immer.

„Das einzige Problem ist, dass man das Licht nicht dimmen kann“, sagt Frank Wiegand, einer von drei Domküstern. Zusammen mit seinen Kollegen sorgt er für eine angemessene Beleuchtung zu den Öffnungszeiten des Doms, aber auch zu den Gottesdiensten. „Um zehn vor sechs machen wir das Licht an“, sagt Wiegand. Um sechs Uhr findet im Dom der erste Gottesdienst statt.

Grüne Klebepunkte auf der Schalttafel markieren die Grundbeleuchtung des Doms. Um die mystischdunkle Grundstimmung des Bauwerks nicht zu beeinträchtigen, wird bei dieser Einstellung nur etwa jeder zweite Lichtstrahler im Mittelschiff und in den Arkaden zwischen Mittel- und Seitenschiffen aktiviert. „Ansonsten sind die wesentlichen Punkte im Dom beleuchtet“, sagt Wiegand.

So betonen Lichtspots, die im Altarraum angebracht sind, das Kreuz über dem Hochaltar und die Martinsfigur im Chorgestühl, direkt über dem Bischofsstuhl. Auch der Marienaltar im nördlichen Seitenschiff ist tagsüber beleuchtet. Zusammen mit den vielen brennenden Kerzen des Opferstocks bildet die Kapelle gleich links neben dem Haupteingang eine warme Lichtinsel im Halbdunkel des Doms.

Gläubige, die in ihrer Andacht noch mehr Ruhe vor dem stetigen Besucherstrom suchen, können sich in die Gotthard-Kapelle zurückziehen. Diese ist wie der Dom in den Sommermonaten bis 18.30 Uhr geöffnet. „Hier kommt eine indirekte Beleuchtung zur Anwendung“, sagt Theodor Schué, Inhaber der Firma, die sich um die Beleuchtungstechnik im Dom kümmert. Geht mal eine der Glühbirnen, Halogen- oder Gasentladungslampen kaputt, schickt er einen Mitarbeiter, um sie auszutauschen. „Wir rufen dann an“, sagt Domküster Frank Wiegand. Er ist froh, dass ihm wenigstens das Hantieren in luftiger Höhe erspart bleibt.

Paavo Ondreka

© Annegret Burk