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200 Symbole gegen Gewalt
03.04.11

200 Symbole gegen Gewalt

Aus einem Friedenskreuz entstehen kleine Holzkreuze zur Mahnung an dessen mutwillige Zerstörung

 

Ausgabe 14 vom 3. April 2011

Pfarrer Gerold Reinbott (2. von links) und Mitglieder des Laubenheimer Kirchbauvereins präsentieren die Holzkreuze, die zu kaufen sind. Fotos: Karin Weber

Das neue Kreuz auf der Laubenheimer Höhe

Von Karin Weber

Wiederverwertung mit Tiefgang: Eine gute Idee kam den Mitgliedern des Kirchbauvereins in Mainz-Laubenheim, als sie ein zerstörtes Wegekreuz nicht im Heimatmuseum verstauben lassen wollten.

Weithin sichtbar leuchtet das Zöller-Höhenkreuz auf der Laubenheimer Höhe südlich von Mainz. Doch nicht viele wissen, dass es in der Neujahrsnacht 2005 zerstört wurde. Unbekannte sägten das von Paul Zöller 1979 als Zeichen des Friedens gestiftete Kreuz ab. Dietmar Kugler erinnert sich noch gut an die große Betroffenheit im Stadtteil. Hohe Beträge wurden gespendet, als der örtliche Heimat- und Verkehrsvereins zur Wiedererrichtung des Kreuzes aufrief.

Hunsrücker Schreiner bearbeitete die Balken

Bereits Ende November 2005 wurde ein neues Eichenkreuz am belebten Erich-Koch-Höhenweg aufgestellt – diesmal jedoch am unteren Ende mit Eisen ummantelt, um weiterem Vandalismus vorzubeugen. „Zur Mahnung stellten wir die schweren Balken des alten Kreuzes mit der Stiftertafel im kleinen Museum für hiesige Zeitdokumente in unserer Ortsverwaltung auf“, erklärt der Erste Vorsitzende des Kirchbauvereins Mainz-Laubenheim.

Im Zuge des 800-jährigen Jubiläums der Pfarrgemeinde Mariä Heimsuchung in diesem Jahr entstanden auf den ersten Blick ungewöhnliche Überlegungen: Es sei zu schade, all die massiven Teile des zerstörten Kreuzes im Museum zu deponieren. Stattdessen könne man das Symbol des Friedens in viele Wohnungen und Familien tragen.

Nachdem der Stifter zugestimmt hatte, beschloss der Kirchbauverein, aus einigen Teilstücken des massiven Eichenholzkreuzes viele kleine Kreuze als Symbole gegen Zerstörung und Gewalt zu fertigen. Einem Schreiner im Hunsrück gelang es, aus den wettergegerbten Balken 200 Holzkreuze zu erschaffen.

Erlöse kommen 800 Jahre alten Kirche zugute

Bei vielen der kleinen Kreuze ist die Herkunft durch Stellen mit verfärbter Oberfläche oder Einkerbungen im Holz zu erahnen. Ab 15 Euro möchte der Kirchbauverein diese „Raritäten mit hohem ideellen Wert, die zugleich Andenken an den Heimatort und die Stifterpersönlichkeit Paul Zöller sind“, weitergeben, erklärt Schriftführer Hubert Czekalla. Die Herstellungskosten, die vom Verein vorfinanziert wurden, liegen in Höhe von fast 10 Euro pro Stück. Pfarrer Gerold Reinbott freut sich sehr über das große Engagement seiner Pfarrei, denn die Erlöse sollen dazu beitragen, Kosten der großen Renovierung der Pfarrkirche im vergangenen Jahr zu tilgen. Besteht der Wunsch, das erworbene Symbol für den Frieden segnen zu lassen, sichert Pfarrer Reinbott dies ausdrücklich zu.

Kontakt: Katholisches Pfarramt Mainz-Laubenheim, Pfarrer- Goedecker-Str. 29, Telefon 0 61 31 / 98 76 00

Zur Sache

Friedenskreuze

Paul Zöller – bis 2010 Organist der Pfarrgemeinde Mariä Heimsuchung – stiftete 1979 ein fünf Meter hohes Eichenholzkreuz für die Laubenheimer Höhe. Nach dessen Zerstörung 2005 wurde ein neues Kreuz an gleicher Stelle aufgestellt. Der Kirchenchor stellte dort eine Sitzbank auf.

Ein weiteres drei Meter hohes Kreuz, das „Marterl“, steht im Laubenheimer Ried. Auch dieses wurde bereits einmal (2001) zerstört und später durch die Stadt Mainz neu errichtet. (kbw)

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