Köhler: Sich auf das Eigentliche besinnen

Bundespräsident besuchte den Mainzer Willigis-Dom / Vesper zum 1000. Geburtstag

Mainz ( job). Als „ein wahres Denk- Mal“ hat Kardinal Karl Lehmann den Mainzer Dom gewürdigt. Mit allen Verwicklungen und Zweideutigkeiten gebe er „ein Zeugnis von der Gegenwart der Kirche in der Geschichte“. Der Dom sei mehr als ein Museum. Vielmehr gehe er wie die ganze Kirche „mit den Zeiten und mit den Menschen“. Ununterbrochen werde hier Gott gerühmt und gefeiert. Der Bischof predigte bei einer Pontifikalvesper zum Domjubiläum.

Als Ehrengast war dazu der´Bundespräsident gekommen. In seinem Grußwort rühmte Horst Köhler den Dom als „Zeichen für die Tatkraft und Solidarität der Bürgerinnen und Bürger“. Hier werde seit 1000 Jahren gebetet und Gottesdienst gefeiert. Das sei bei aller Schönheit und Ehrwürdigkeit des Gebäudes das Wichtigste. Köhler ermunterte die Kirchen, „sich auf ihr Eigentliches zu besinnen“: damit die Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Grund der Hoffnung „nicht aus der Welt verschwinden“. Der Bundespräsident sagte, die Gesellschaft könne von den Gläubigen und der Kirche immer wieder etwas gewinnen: „Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, dass die Kirchen Zuversicht ausstrahlen und Mut – Zuversicht und Mut, die aus Gottvertrauen kommen.“

Die Vesper mit 1200 Ehrengästen und mitfeiernden Gläubigen war einer der Höhepunkte des Jubiläumsjahrs „1000 Jahre Willigis-Dom“. Sie wurde direkt vom Südwestrundfunk und vom Hessischen Rundfunk übertragen. Im Anschluss an die Feier überreichte Kardinal Lehmann dem Bundespräsidenten den druckfrischen Bildband über die Kathedrale. Ein Jahr lang hatten die Fotografen Bernd Radtke und Martin Blume dafür Aufnahmen gemacht. Den Verkaufserlös bekommt die Domstiftung.

Stiftung Hoher Dom zu Mainz (Hrsg.): „Der Dom zu Mainz. Bilder einer Kathedrale“, 128 Farbfotos, Universitätsdruckerei H. Schmidt, 39,80 Euro