Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Dom im Detail

1000 Jahre Mainzer Willigis-Dom. Ein Anlass, genauer hinzuschauen: Die Serie „Dom im Detail“ vermittelt Einblicke, erzählt Geschichtchen und Geschichte.

Goldene Gefährten

Im geheimnisvollen Licht der Domkrypta stehen 22 goldene Gestalten. Sie bilden ein Quadrat, dicht an dicht, fast wie eine Mauer stehen sie, ihre Köpfe bilden die Zinnen. Es sind die 22 Mainzer Bistumsheiligen. 1960, als alle Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg im Dom beseitigt waren, hat der Goldschmied Richard Weiland den Schrein geschaffen: Vor 49 Jahren haben die „Gläubigen dieser Diözese“… „dieses Reliqiuar... in frommem Sinn geschenkt und gestiftet“, wie es in der Inschrift an der Bodenleiste auf Lateinisch heißt. Es enthält von fast allen M...

Töne sind wie Billardkugeln

Hat der Dom eine schlechte Akustik? Dies ist jedenfalls die landläufi ge Meinung vieler Dombesucher. Domorganist Albert Schönberger (Foto) ist ganz anderer Ansicht: „Der Dom hat eine ganz natürliche, ja sogar phänomenale Akustik“ Nur sei sie so komplex, dass man ihr nicht immer Rechnung tragen würde, meint der Musiker. Beispielsweise stimme Sitz und Aufteilung der Orgel, im West- und im Ostchor, nicht mit dieser „Architektur der Akustik“ überein. Dadurch kann sich vieles wie ein Klangbrei anhören. Töne und Schallwellen prallen wie Billardkugeln...

Das Holz wurde bis heute nicht gestrichen

Es ist vergleichsweise jung: das Rokoko-Chorgestühl mit dem Bischofsstuhl im Westchor des Doms. Erst im 18. Jahrhundert wurde es unter Kurfürst Johann Friedrich Karl von Ostein errichtet. Mit der Ausführung wurde der kurfürstliche Hofschreiner Franz Anton Hermann beauftragt, der es schließlich zwischen 1760 und 1765 fertigstellte.

„Das Besondere daran: Der Kurfürst persönlich stellte das dunkle Eichenholz als Material zur Verfügung“, sagt Domdekan Heinz Heckwolf und er führt weiter aus: „Das Holz wurde bis heute nie gestrichen. Es zeigt die Na...

Durch Nachdenken Tod und Zeit überwunden

Es ist das größte Grabdenkmal im Dom – allerdings trägt der Verstorbene weder den Titel Erzbischof noch Kurfürst. Das Denkmal aus Marmor, das sich an der Ostwand im südlichen Querhaus befindet, erinnert an Heinrich Ferdinand von der Leyen. Er war um 1700 Dompropst in Mainz.

Sein Grabdenkmal entstand vor seinem Tod; laut den Erkenntnissen der Geschichtsschreiber war er selbst der Auftraggeber des aufwändigen Denkmals – wohl auch, um sich vom kunstsinnigen Erzbischof Lothar von Schönborn abzusetzen, wenn nicht gar, um ihn zu übertrumpfen. Besond...

“Einmal auftanken, bitte"

Dichtes Gedränge herrscht zu Beginn der Karwoche in der Dom- Sakristei. Pfarrer, Dekane und mehrere Jugendliche stehen vor einer reich verzierten Kammer Schlange. In ihren Händen halten die Wartenden kleine Dosen. Die meisten sind schlicht gehalten, aus Messing oder Silber. Auf anderen thront oben ein kleines Kreuz. Praktisch. So lässt sich der Deckel leichter abnehmen.

„Einmal auftanken, bitte!“, schallt es durch die Dom-Sakristei. Die Stimmung unter den Anwesenden ist ausgelassen. Gerade ist die Ölweihmesse, an der Firmbewerber aus dem ganze...

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© Annegret Burk