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Kein komisches religiöses Ritual
01.05.11

Kein komisches religiöses Ritual

Bistumsweites Begegnungstreffen der Firmbewerber – soziale Gerechtigkeit als Schwerpunkt

 

Ausgabe 18 vom 1. Mai 2011

Kardinal Karl Lehmann bei der Weihe der heiligen Öle in der Missa Chrismatis Foto: Tobias Blum

Mainz (tob/am). Was bedeutet die Salbung im christlichen Glauben? Die Firmbewerber bereiten sich in der Missa chrismatis (Ölweihmesse) auf ihre eigene Salbung bei der Firmung vor. In der Messe werden aber nicht nur die Öle zum Spenden des Firmsakraments geweiht.

Kardinal Karl Lehmann hat die jugendlichen Firmbewerber im Bistum Mainz dazu aufgerufen, mutig für ihren Glauben einzustehen, „damit wir wirklich Zeugen Christi in der Welt sind“. Die Salbung bei der Firmung sei „kein komisches religiöses Ritual, sondern sie soll dazu dienen, dass wir die Kraft und Stärke Gottes erhalten“, sagte Lehmann in der Missa Chrismatis im Mainzer Dom.

Er würdigte in seiner Predigt den einstigen Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler als mutigen Zeugen für den Glauben. Durch sein Wirken und seine Predigten sei er bei der Entwicklung der katholischen Soziallehre vorausgegangen, sagte der Kardinal.

Öle werden in Dekanate und Pfarreien mitgenommen

In der Missa Chrismatis weihte der Kardinal das Katechumenenöl, mit dem der Täufl ing gesalbt wird, das Krankenöl, mit dem die Krankensalbung gespendet wird, und das Chrisam, mit dem das Firmsakrament gespendet wird und das bei der Priesterweihe verwendet wird. Am Ende des Gottesdienstes nahmen die Vertreter der Dekanate die heiligen Öle in Empfang, um sie in die Pfarrgemeinden mitzunehmen.

Die Missa Chrismatis bildete den Abschluss des diesjährigen „Begegnungstreffens für Firmlinge“, an dem mehr als 1100 Jugendliche aus dem Bistum teilnahmen. Das Treffen stand unter dem Motto „echt gerecht?!!“. Veranstaltet wurde das bistumsweite Firmlingsbegegnungstreffen vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Bischöflichen Jugendamt Mainz; es fand zum siebten Mal statt. Beim Treffen, das unter anderem aus verschiedenen Workshops bestand, setzten sich die Jugendlichen anlässlich des 200. Geburtstags von Bischof Ketteler (25. Dezember) mit dem Thema „soziale Gerechtigkeit“ auseinander.

„Er war sensibel für die sozialen Nöte seiner Zeit“

Zum Auftakt des Treffens wurden die Firmbewerber von Weihbischof Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, und Diözesanjugendseelsorger Markus Konrad im Dom begrüßt. „Ich freue mich, dass wieder so viele von euch in den Mainzer Dom gekommen sind, um sich auf ihre Firmung vorzubereiten“, sagte Neymeyr. In seiner Begrüßung bezeichnete er Bischof Ketteler als einen „der größten Bischöfe unseres Bistums“. „Er war sensibel für die sozialen Nöte seiner Zeit“, sagte Neymeyr und rief die Jugendlichen dazu auf, „mit an einer Gesellschaft zu bauen, in der keiner benachteiligt wird“.

Stichwort

Firmung: Selbst entscheiden

Das Sakrament der Firmung gehört mit Taufe und Eucharistie zu den „Einführungssakramenten“. Bei der Firmung empfängt der Gläubige den Heiligen Geist zur Stärkung des persönlichen Glaubens und als Zeichen für die Verbundenheit mit allen anderen Glaubenden.

Die Spendung der Firmung geschieht durch Handauflegung und Salbung der Stirn mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Während der Firmung legt der Pate dem Firmling die Hand auf die Schulter. Damit drückt er aus, dass er ihn auf seinem Glaubensweg stärken will.

In der Regel wird die Firmung im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gespendet. Die Firmlinge bekräftigen in der Firmung ihre Entscheidung, Christ zu sein. Während bei der Taufe Eltern und Paten für sie entschieden haben, treten sie jetzt selbst für ihren Glauben ein. In diesem Sinn vollendet die Firmung die Taufe. (mbn)

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