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„Die Ungewissheit belastet sehr“
11.10.09

„Die Ungewissheit belastet sehr“

Die Christliche Flüchtlingshilfe Egelsbach/Erzhausen feiert ihr 20-jähriges Bestehen

Verone Schöninger (Mitte) mit einigen ihrer ehemaligen „Schützlinge“. Das Bild entstand 1996 bei einem Ausflug der Christlichen Flüchtlingshilfe in den Freizeitpark Lochmühle. Foto: privat

Egelsbach (ond). Seit 20 Jahren bietet die „Christliche Flüchtlingshilfe Egelsbach/Erzhausen“ Asylsuchenden eine Anlaufstelle. Doch die weitere Finanzierung der gemeinnützigen Gesellschaft ist ungewiss.

36 Menschen aus fünf Nationen leben derzeit in der Gemeinschaftsunterkunft der „Christlichen Flüchtlingshilfe Egelsbach/Erzhausen“, darunter 26 Kinder und Jugendliche.

In Deutschland warten die Flüchtlings-Familien auf die Anerkennung ihres Asylverfahrens. Manchmal mehrere Jahre lang. „Die Ungewissheit belastet sehr“, sagt Verone Schöninger, eine von zwei Sozialpädagoginnen der Einrichtung. Konflikte zwischen Bewohnern und Erkrankungen blieben da nicht aus.

Wohneinheiten bieten ein Stück Privatsphäre

Mit den zehn separaten Wohneinheiten, über die das zweistöckige Wohnhaus verfügt, will die Christliche Flüchtlingshilfe den hier untergebrachten Familien wenigstens ein Stück Privatsphäre ermöglichen. In den Gemeinschaftsunterkünften anderer Träger, so Schöninger, sei das oftmals nicht gewährleistet.

Da das Büro der Sozialpädagoginnen im Erdgeschoss untergebracht ist, sind die Betreuungs-Wege kurz. „Wir helfen bei allem, was im Alltag so anfällt“, sagt die 63-Jährige. Dazu zählten meist Fragen zum Asylverfahren und die Hilfe bei Antragsstellungen, aber auch die Unterstützung bei der Arbeitsplatz- und Wohnungssuche.

In einem Gemeinschaftsraum bieten die Pädagoginnen Hausaufgaben- Betreuung für die Flüchtlingskinder an. Diese besuchen die umliegenden Schulen. „Viele schaffen das Abitur“, sagt Schöninger. Den Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen führt sie auf die intensive Betreuung zurück, an der sich auch ein größerer Kreis ehrenamtlicher Mitarbeiter aus den evangelischen Kirchen in Erzhausen und Egelsbach und der katholischen Kirche St. Josef (Egelsbach/Erzhausen) beteiligt. Diese Gemeinden sind neben dem Dekanat und der Caritas Offenbach an der gemeinnützigen Gesellschaft beteiligt. Geschäftsführung und Verwaltung erfolgen ehrenamtlich.

Finanzierung ist in Gefahr

Den Erfolg der intensiven Betreuungs- Arbeit sieht Schöninger, die zu den Gründungsmitgliedern der Flüchtlingshilfe zählt, mittelfristig in Gefahr. Vom Kreis Offenbach erhalte man zu wenig finanzielle Mittel, um kostendeckend arbeiten zu können. So werde die Gesellschaft das Minus von 30 00 Euro, das dieses Jahr zu erwarten sei, nur durch Rücklagen ausgleichen. Derzeit liege der Tagessatz, den die Einrichtung pro Bewohner erhalte, bei etwa acht Euro. „Mit einem Euro mehr pro Tag und Bewohner wäre uns schon geholfen.“ Um weiterhin Anwaltskosten, aber auch Freizeitunternehmungen finanzieren zu können, sei man deshalb auf Spenden angewiesen.

Am 10. Oktober lädt die Christliche Flüchtlingshilfe zu einem Fest mit Fotos, Musik und internationalen Speisen ein. Beginn ist um 14 Uhr Im Geisbaum 1 (Egelsbach) mit einer ökumenischen Andacht. Ende: 17 Uhr.

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