05.09.10
Pfarrgemeinderäte sollen zusammen tagen
Seelsorgeräte diskutieren Taufpastoral und Kooperationsmöglichkeiten in pastoralen Einheiten
Ausgabe 36 vom 5. September
Ulrich Janson, Referent für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte Foto: Alexander Matschak
Mainz (am). Das Zugehen auf Menschen mit ihren Fragen und Nöten bezeichnet Generalvikar Dietmar Giebelmann, der auch Dezernent für die Pastoralen Räte im Bistum ist, als ein Selbstverständnis der Kirche. Bei einem Studientag für die Mitglieder der Seelsorgeräte im Bistum sagt er im Haus am Dom in Mainz: „Als Kirche sind wir dort, wo die Menschen sind.“
Giebelmann fährt fort: „Kirche steht in der Welt, sie will und soll Welt und Gesellschaft mitgestalten. Aber nicht als prägende Macht, sondern als Gegenüber im Dialog.“ Der Generalvikar weist darauf hin, dass die neuen Strukturen mit ihren Pfarrgruppen und Pfarreienverbünden auch gegründet worden seien, „damit sich Kirche noch intensiver den Menschen zuwenden kann“. Eine Pfarrgemeinde sei nicht nur Ansprechpartner für die, die sonntags zum Gottesdienst kommen. Sie sei auch offen für die, die Teil einer Spaß-Freizeit-Gesellschaft geworden sind. „Dialogangebote und Überzeugungsversuche aber hängen davon ab, ob sie vom Gegenüber angenommen oder abgelehnt werden. Damit ist Kirche zwar gestaltungsfähig, letztlich aber machtlos und ohnmächtig. Es kommt auf unsere Glaubwürdigkeit an“, betont er.
Schwerpunkte des Studientags, an dem rund 60 Personen teilnahmen, waren die Themen „Taufpastoral“ und „Kooperation in den Pastoralen Einheiten“. Veranstaltet wurde der Tag von der Diözesanstelle für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte im Bistum Mainz; Referent der Diözesanstelle ist Ulrich Janson. Unterstützt wurde er von Johannes Brantzen vom Referat Gemeindeaufbau im Bischöflichen Ordinariat.
Janson macht darauf aufmerksam, dass die nächsten Pfarrgemeinderatswahlen am 29. und 30. Oktober 2011 stattfinden. Er wirbt für die Bildung von Gesamtpfarrgemeinderäten. Gesamtpfarrgemeinderäte stellen einen Zusammenschluss von verkleinerten Pfarrgemeinderäten dar. Janson erläutert: „Jede Pfarrei wählt einen eigenen Pfarrgemeinderat, getagt wird innerhalb der Pfarrgruppe aber dann gemeinsam.“ Dies solle die Kooperation in den Pfarrgruppen fördern. Er betont, dass die Bistumsleitung die Bildung von Gesamtpfarrgemeinderäten .
Der Seelsorgerat ist ein Gremium von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern auf Ebene einer Pfarrgruppe oder eines Pfarreienverbunds. Seelsorgeräte wurden innerhalb der Strukturreform „Lebendige Gemeinden in erneuerten pastoralen Einheiten“ eingeführt.
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