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Bedarf nach Auszeiten steigt
07.11.10

Bedarf nach Auszeiten steigt

Die Cityseelsorge in der Mainzer Innenstadt hat sich neu aufgestellt

 

Ausgabe 45 vom 7. November

Pfarrer Michael Baunacke und Pastoralreferentin Maria Grittner-Wittig Foto: Nicole Weisheit-Zenz

Von Nicole Weisheit-Zenz

Er gilt als Schutzpatron der Suchenden: der heilige Antonius. „Suchen und Finden” ist daher der Leitspruch der neuen Anlaufstelle namens „StationAntonius” der katholischen Cityseelsorge in Mainz. Sie soll demnächst offiziell eröffnet werden.

Drei hauptamtliche Ansprechpartner sind in der Cityseelsorge tätig: Pfarrer Michael Baunacke, Diplom-Theologe Winfried Späth und Pastoralreferentin Maria Grittner-Wittig. Nach dem Auszug aus dem „Haus Nr. 10“ am Markt am Dom hat die Institution nun ihren Sitz in der Adolph-Kolping-Straße 6, neben der Einkaufsmeile „Römerpassage“.

Nach Voranmeldung, aber auch „im Vorbeigehen“ erhält man dort Informationen rund um die katholische Kirche in Mainz. Fragen nach organisatorischen Dingen, etwa Gemeinden oder Trauvorbereitungen können oft schnell beantwortet werden. Als wichtige Anlaufstelle für arme Menschen arbeitet die Einrichtung mit der Beratungsstelle „St. Nikolaus“, der Pfarrer Landvogt-Hilfe und der „Starthilfe“ zusammen. Zur Lebensberatung über einen längeren Zeitraum wird häufig an die Caritas weiterverwiesen.

„Gefühl, etwas ist auf der Strecke geblieben“

Für Seelsorgegespräche sind Maria Grittner-Wittig und ihre Kollegen da. „Vielen tut es gut, mit jemandem zu sprechen, der einfach zuhört – um dann wieder mit neuer Kraft weiterzugehen“, erzählt die geistliche Begleiterin. Von den Menschen erhält sie viele positive Rückmeldungen, oft wird dies von ihnen als ein wohltuendes Gefühl von Weite und Zuversicht beschrieben. Manche schauen einige Zeit später noch einmal vorbei, um sich zu bedanken. Derzeit sind auch sechs ehrenamtliche Berater tätig. Neue Interessenten seien willkommen, denn die Cityseelsorge will das ehrenamtliche Team auf 15 bis 20 Personen erweitern.

Offene Türen erwarten die Passanten auch in der unmittelbaren Nachbarschaft: Die Antoniuskapelle wird als Rückzugsort und „Rastplatz“ geschätzt, um sich etwa in der Mittagspause kurz „auszuklinken“ und Ruhe zu suchen. Sie ist ein guter Ort, um allein zu sein, sich zu sammeln und die Seele baumeln zu lassen. „In der Hektik des Alltags haben viele Menschen das Gefühl, dass etwas Wichtiges fehlt oder auf der Strecke geblieben ist“, sagt Maria Grittner-Wittig.

Das zeigen auch die Zeilen im Gästebuch, das im Trauerraum der Kapelle ausliegt. Dort kann man Kerzen aufstellen und seine Gedanken eintragen, wenn es um den Verlust von Angehörigen und Freunden, aber auch um die Trauer im übertragenen Sinne geht, beispielsweise über Vorhaben, die man nicht verwirklichen konnte. „Das Bedürfnis nach Schutz und Begleitung für sich selbst und für die Familie spielt eine wichtige Rolle“, berichtet die Pastoralreferentin. „Aus einigen Einträgen spricht aber auch Dankbarkeit für schöne Erlebnisse.“

Spiritualität außerhalb von Gottesdiensten nachgefragt

Auch Pfarrer Michael Baunacke beobachtet, dass der Bedarf nach Auszeiten im Alltag zunimmt. Daher lädt er sonntags um 19 Uhr in den „Raum der Stille“ in der Karmeliterkirche zu einer „Meditation am Wendepunkt der Woche” ein. Generell werde Spiritualität außerhalb von Gottesdiensten stark nachgefragt, meint er. Zudem habe er die Erfahrung gemacht, dass Angebote für Körper und Seele besser angenommen werden als Diskussionen über Glaubensfragen.

Nach der großen Resonanz im vergangenen Jahr bietet die Cityseelsorge ab dem 18. November in Kooperation mit Pfarrerin Isabel Hartmann und Pfarrer Andreas Nose von der Evangelischen Kirche einen neuen Spiritualitätskurs an. An fünf Abenden lernen die Teilnehmer verschiedene Gebets- und Meditationsformen kennen, die sie zu Hause vertiefen. Unter dem Motto „Wo du stehst, ist heiliger Boden“ geht es darum, den eigenen Gefühlen und Wünschen im Alltag Raum zu geben. Zunächst sei es gar nicht so einfach, die Stille auszuhalten und sich zu fragen, wo man hin möchte, berichtet Maria Grittner-Wittig aus der bisherigen Erfahrung. „Die Gruppe trägt und hilft jedoch dabei, in die Tiefe zu spüren, um zu sich selbst zu finden und zu Gott.“

Beispiele von vielen Angeboten, die die Cityseelsorge in den neuen Räumen und außerhalb von ihnen durchführt. Eine „Hingeh-Kirche“ zu verwirklichen, die aktiv auf die Bevölkerung zugeht, das soll verstärkt das Ziel der Cityseelsorge im kommenden Jahr sein.

Kontakt: Cityseelsorge Mainz, Adolph-Kolping-Straße 6, Mainz, Telefon 0 61 31 / 22 18 69, E-Mail: station.antonius@cityseelsorge-mainz.de

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