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Gottes Ja nicht verdunkeln lassen
29.05.11

Gottes Ja nicht verdunkeln lassen

Kardinal Karl Lehmann ruft beim Bistumsfest in Mainz zum Zeugnis für den Glauben auf

 

Ausgabe 22 vom 29. Mai 2011

Zusammenstehen in Zeiten der Krise: Viele waren gekommen, um den Gottesdienst auf dem Markt in Mainz mitzufeiern. Fotos: Maria Weißenberger

Doppelter Nutzwert: „Glaube und Leben“ bietet nicht nur jede Menge Lesestoff über den Kardinal und das Bistum, sondern „behütet“ die Leser auch vor der glühend heißen Sonne.

Von Maria Weißenberger

Auch wenn Menschen in Krisen dazu neigen, ihr Vertrauen zu Gott zu verlieren: Gerade dann ist „ein Mehr an Zuversicht notwendig“, sagte Kardinal Karl Lehmann im Gottesdienst zur Eröffnung des dritten Bistumsfests in Mainz.

In seiner Predigt ging Lehmann auf den Ersten Petrusbrief ein, aus dem das Motto des Bistumsfests entnommen war: „Gerufen in sein wunderbares Licht“. Der Brief habe in eine ähnliche Krisensituation hinein gesprochen, wie die Kirche sie heute erlebt: Im jungen Christentum habe sich eine Stimmung von Müdigkeit und Enttäuschung ausgebreitet, der erste Schwung der Begeisterung habe nachgelassen, die Christen hätten sich nicht selten als angefeindete Minderheit erlebt. In dieser Lage habe der Petrusbrief sie vor allem an ihre Erwählung durch Gott erinnert.

„Gott selbst begleitet sein Volk“, sagte der Kardinal. „Er verlässt es nicht, auch wenn es durch stürmische Zeiten hindurchgeht.“ Dies gelte nicht nur für das ganze Volk, sondern für jeden Einzelnen mit seiner Lebensgeschichte. Dies gelte es nicht zu vergessen. „Wir müssen Verluste und Fremdheit, Ablehnung und Enttäuschung nüchtern annehmen, dürfen aber das bleibende Ja Gottes zu uns und der Welt nicht verdunkeln lassen.“

Es lasse sich nicht leugnen, dass in der Kirche heute eine Krisenstimmung vorherrscht, hatte Lehmann zu Beginn seiner Predigt gesagt. Dies rühre nicht nur von dem Skandal um den sexuellen Missbrauch her, der ja von verhältnismäßig wenigen Menschen der Kirche verübt worden sei. Vielmehr hätten sich vielfache Enttäuschungen der Vergangenheit zur derzeitigen Vertrauenskrise zusammengeschlossen. In dieser Situation komme alles darauf an, „dass wir den Mut zum Verkündigen, zum Zeugnis unseres Glaubens haben, damit andere ihn überhaupt sehen können“, sagte er zum Schluss. „Dann können wir erlöst werden von unseren Götzen: von der Sucht nach immer mehr Besitz, Ansehen und Prestige, von der Kälte unseres Herzens gegenüber anderen Menschen, von der Abneigung gegenüber dem Fremden, von der Perversion dessen, was wir oft Liebe nennen, von der Besinnungslosigkeit in vielfältigem Rausch hin zu jener Nüchternheit, die zugleich Begeisterung ist.“

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