29.03.09
„Jesus hat Menschen nicht verurteilt“
Bistum wertet Konfliktseminare aus
Foto: privat
Ein Anruf bei Claudia Orthlauf-Blooß (43) vom Referat Jugend und Schule im Bischöfl ichen Jugendamt. Sie betreut das Konfl iktseminar „Wir sind Klasse!“ für Schüler ab der siebten Klasse. Kürzlich wurden in den Diözesen Freiburg, Bamberg und Mainz die Seminare, die seit 2002 angeboten werden, ausgewertet.
Frage: Können nur katholische Schulen an den Seminaren teilnehmen?
Orthlauf-Blooß: Nein, unser Angebot ist für alle Schulen und Schularten gedacht. Die meisten Seminare laufen in den siebten und achten Klassen.
Wie gestaltet sich so ein Konfliktseminar?
Wir besuchen vier bis sechs Wochen vor dem Seminar die Klasse und fragen die Schüler, was bei ihnen los ist. Daraus erarbeiten wir ein auf die Situation der Klasse zugeschnittenes Programm. Das zweitägige Seminar findet in einem Jugendhaus des Bistums statt.
Mit welchen Methoden arbeiten Sie?
Wir versuchen, die Kommunikation innerhalb der Klasse zu fördern, das geschieht in Kleingruppen und im Plenum. Wir wollen aber nicht nur reden, also gibt es auch erlebnispädagogische Übungen: Die Schüler bekommen Aufgaben, die sie im Miteinander erfüllen müssen.
Zu welchen Ergebnissen sind die aktuellen Auswertungen gekommen?
Die bisherigen Ansätze gehen in die richtige Richtung und zeigen guten Erfolg. Vor allem tragen die Seminare nachweislich zu einer verbesserten Kommunikation und mehr Respekt in der Klasse bei.
Was hat das Seminar mit dem christlichen Menschenbild zu tun?
Jesus hat jeden Menschen wert geschätzt. Diese Haltung bringen wir auch jeder Schülerin und jedem Schüler entgegen. Jesus hat Menschen nicht verurteilt, er ist ihnen begegnet – dadurch konnten sie sich verändern.
Anruf: Anja Weiffen
Kontakt: Bischöfliches Jugendamt Mainz, Claudia Orthlauf-Blooß, Telefon 0 61 31 / 25 36 69