Guter Rat ist nicht teuer

Wohlfahrtsverbände bieten kostenlose Schuldnerberatung an

Offenbach (wei). „Durch eine gewerbliche Beratung hatte ein Schuldner mehr Schulden als zuvor auf sich geladen“, berichtet Michaela Kobialka. Sie ist Fachkoordinatorin von drei offiziell anerkannten Schuldnerberatungen für das Diakonische Werk in der Region Offenbach, Dreieich und Rodgau, von denen sich eine in der Trägerschaft der Caritas Offenbach befindet.

Opfer von unseriösen Schuldnerberatern kämen öfter zu ihr, sagt Kobialka. Die Diplom-Pädagogin und Schuldnerberaterin in Offenbach erklärt, dass die Menschen oft durch falsche Vorstellungen von „schwarzen Schafen“ angelockt würden. „Meist steckt kein vernünftiges Sanierungskonzept dahinter. In vielen Fällen werden nur die Unterlagen sortiert, eine Gläubigerliste zusammengestellt und Überweisungen getätigt – und dafür wird Geld kassiert.“ Es gibt jedoch Alternativen: Seitdem das bundesweite Rechtsdienstleistungsgesetz im Juli 2008 in Kraft getreten ist, dürfen Wohlfahrtsverbände in einem bestimmen Rahmen eine Sozialrechtsberatung anbieten – sie muss allerdings kostenlos sein. Der Vorteil etwa im Beratungszentrum Offenbach Mitte: „Durch unser Netzwerk können wir eine ganzheitliche Beratung leisten“, betont Kobialka. „Wir sind in der Lage, einen Sanierungsplan vom ersten bis zum letzten Tag zu entwickeln.“ Träten während der Beratung Schwierigkeiten auf, beispielsweise mit der Kindererziehung oder psychische Probleme, könne man sich Hilfe von vernetzten Dienststellen holen.

Wie lange so eine Sanierung der privaten Finanzen dauert? Mit einem halben bis Dreivierteljahr müsse man rechnen, so die Offenbacherin. Die Klientenzahlen steigen auf jeden Fall beständig, berichtet sie. „Wir sind voll ausgelastet.“