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Diese Kostüme sind echt
13.03.11

Diese Kostüme sind echt

Wie ehrenamtliche Malteser beim Mainzer Fastnachtstreiben Erste Hilfe leisten

 

Ausgabe 11 vom 13. März 2011

Ein Malteser-Team aus Rüsselsheim bahnt sich den Weg durch die Narren-Menge. Foto: Lisa Mazurek

Von Lisa Mazurek

Endlich ein Teller Suppe. Nach fast vier Stunden Einsatz auf dem Rosenmontagszug in Mainz freuen sich die Helfer eines Malteser Fußtrupps auf die Stärkung. Doch dann knistert das Funkgerät: „Leute Abmarsch! Einsatz!“, ruft der Kollege. Das Essen muss wieder einmal warten.

Am Morgen ist es noch ruhig am Südbahnhof. Der Innenhof der benachbarten Neutorschule aber wimmelt von Menschen in roten Jacken. Es ist 10 Uhr ,und die große Einsatzbesprechung des Malteser Hilfsdienstes beginnt. 143 Helfer haben sich in diesem Jahr zum Dienst auf dem Rosenmontagszug gemeldet. Nicht nur Helfer aus der Stadt sind gekommen, auch Teams aus der Diözese und darüber hinaus sind angereist.

Glasscherben: jedes Jahr platte Reifen

Insgesamt 36 Betten stehen zur Verfügung, um Patienten und die eine oder andere „Schnapsnase“ zu behandeln. „An sich sind wir gut aufgestellt. Wir haben fünf Fahrzeugstandorte und etliche Fußstreifen“, sagt der stellvertretende Einsatzleiter Thomas Häfner. Die Fußtrupps laufen kleine Teile der Strecke immer wieder ab. So auch ein Team aus Rüsselsheim. Kaum ist die Gruppe am Südbahnhof angekommen, winken Polizisten aus der Masse der eintreffenden Narren nach den Helfern. Oben auf dem Bahnsteig wird Hilfe benötigt. Nur mit Anstrengung und lauten Rufen kann der Trupp das junge Mädchen durch das überfüllte Treppenhaus tragen und in den bereitstehenden Krankenwagen legen. Es ist erst 12 Uhr, und ein Einsatz folgt dem anderen.

Immer wieder müssen Pflaster auf Schnittwunden geklebt und Stürze versorgt werden. „Das mit den Glasscherben ist echt blöd“, sagt Sabine Gottwald. „Das gibt nicht nur viele Verletzungen, sondern macht die Einsatzfahrzeuge kaputt. Jedes Jahr nach Rosenmontag hat mindestens ein Fahrzeug einen Platten!“

So schnell wie sich die Straße mit Menschen füllt, steigt auch der Alkoholpegel bei den Besuchern. „Super Kostüm Jungs! Habt ihr auch ’nen Malteser dabei?“, sind häufige Zurufe aus der Menge. Die Helfer lächeln kurz und bahnen sich weiter ihren Weg. „Die Fragen nerven zwar, weil es immer die gleichen sind, aber so ist das eben“, erzählt Alexander Becker.

Krankenwagen kommen oft nicht durch – Hilfe zu Fuß

Gegen 13 Uhr ist der Zug am Einsatzabschnitt der Rüsselsheimer angelangt. Von nun an gleicht es einem Nahkampf, durch die Menge zu gelangen. Viele Patienten müssen mit einer Trageplane in die Unfallhilfsstelle transportiert werden, weil die Krankenwagen nicht mehr durchkommen. Das Funkgerät bleibt nicht still. Auf die Frage, warum er den Einsatz jedes Jahr mitmache, antwortet der 21-jährige Thorsten Jöris: „Es ist eine Herausforderung. Es macht mir ja Spaß, auch wenn es anstrengend ist.“ Sabine Gottwald gibt ihm Recht: Rosenmontag gehöre einfach dazu, wenn man aus der Region um Mainz kommt.

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