Inspirationen für junge Sänger

Erstmals organisiert das Bistum Mainz eine Jugendsingwoche für Jugendliche von 13 bis 25 Jahren

Von Elisabeth Heinen

35 junge Leute haben sich zur ersten Jugendsingwoche des Bistums Mainz im Haus St. Gottfried/Ilbenstadt getroffen. Unter der Leitung von Regionalkantor Thomas Gabriel und Pastoralreferent David Hüser sangen und diskutierten sie über den Heiligen Geist.

„Der heilige Geist ist ein Thema, das zu Jugendlichen passt: Er ist wie sie, voller Kraft und dynamisch“, sagt David Hüser, „darum haben wir ihn unter dem Motto ,Inspirationen‘ zum Thema der Jugendsingwoche gewählt.“ Hüser, tätig beim Bischöfl ichen Jugendamt Mainz in den Referaten für Ministranten und religiöse Bildung, ist ganz begeistert von der musikalischen Aktion. Nachdem die „Kindersingwoche“ im Bistum seit Jahren etabliert ist, sei es höchste Zeit gewesen für ein ähnliches Angebot an Jugendliche. Gemeinsam mit dem Seligenstädter Regionalkantor Thomas Gabriel erarbeitete er das Konzept.

Proben, diskutieren und Eislaufen

Mit von der Partie und Garanten für die musikalische Vielfalt der Stücke waren auch der Nicolo Sokoli und Peter Krausch. Sokoli, selbst Regionalkantor in Bad Nauheim, brachte den klassischen Aspekt ein, während Musikpädagoge und Chorleiter Peter Krausch für aktuelle Stücke aus dem Pop- und Soulbereich zuständig war. Die Chorproben wechselten sich mit geistlichen Impulsen ab. Auch hier lag der Akzent auf dem Heiligen Geist, ein Thema, das seit dem letzten Weltjugendtag im Juli in Sydney bei jungen Christen sehr aktuell ist.

„Unsere Teilnehmer waren zwischen 13 und 26 Jahren alt. Bei vielen war die Firmung also noch nicht allzu lange her, in deren Vorbereitung sie sich ja auch mit dem Geist Gottes auseinandergesetzt haben“, erzählt Hüser. Der 29-Jährige sang auch selbst mit, leitete aber vor allem die geistlichen Impulse, die zwischen den Proben stattfanden. Abwechslung bot ein Nachmittag auf der Eislaufbahn in Bad Nauheim. Dort konnten die Teilnehmer sich nach dem Stimmbandtraining austoben. Viele der 35 Sängerinnen und Sänger singen bereits seit Jahren in den unterschiedlichsten Chören und brachten viel Erfahrung mit in die Jugendsingwoche. So zum Beispiel Nicco Graf (22): der BWL-Student wirkt in seiner Freizeit im Kirchenchor seiner Heimatgemeinde Nieder-Olm mit, zudem unterstützt er den dort ansässigen Liederkranz. Sein Chorleiter Hermann Stadtmüller hatte ihn auf die Jugendsingwoche aufmerksam gemacht.

Neueinsteiger und alte Chorhasen

Die Stücke haben Graf gut gefallen: „Allerdings fände ich es schön, wenn bei der nächsten Jugendsingwoche auch ältere klassische Stücke dabei wären“, sagt er.

Neuland war die Jugendsingwoche für die Grundschullehrerin Stephanie Langer aus Mainz, die durch einen Aushang in ihrer Schule auf das Projekt aufmerksam wurde. „Ich habe früher mal im Schulchor gesungen, das ist aber schon lange her“, sagt die 25- Jährige. „Ich finde es faszinierend, dass man in so wenigen Tagen so viele unterschiedliche Stücke erlernen kann!“ Wichtig fand sie die Pausen zwischen den Proben: „Wenn man nicht regelmäßig in einem Chor singt, ist das lange Üben manchmal schon anstrengend für die Stimme.“

Gelungenes Konzert mit vielen Gästen

Die langen Proben haben sich gelohnt: Auf ihrem Abschlusskonzert in der Pfarrkirche St. Stephan präsentierte der Chor in Dreieich-Sprendlingen zehn anspruchsvolle Stücke rund um den Heiligen Geist. Rund 200 Gäste lauschten den Sängern und forderten am Ende mit ihrem Applaus noch zwei Zugaben.

„Wir werden das Projekt im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen“, erklärt David Hüser. „Es macht einfach Spaß, viele Jugendliche durch die Musik zu einer großen Gemeinschaft zu machen.“

Informationen: Weitere Projekte für Kinder und Jugendliche bieten der Bund der katholischen Jugend und das Bischöfliche Jugendamt (www.bdkj-mainz. de) regelmäßig an.