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Licht und Wärme gibt es gratis
26.04.09

Licht und Wärme gibt es gratis

BDKJ/BJA wollen mit dem neuen Jugendhaus Don Bosco zur Bewahrung der Schöpfung beitragen

Modell des neuen Jugendhauses: Der Kubus soll in einer Holztafelbauweise konstruiert werden. Foto: BDKJ

Von Anja Weiffen

Mainz. Mit Hilfe von Sonne, Holz und „Köpfchen“ soll Energie gespart und gleichzeitig eine Atmosphäre geschaffen werden, die Begegnung fördert. Gottes Gaben sind bei dieser Aufgabe im künftigen Jugendhaus Don Bosco die besten Verbündeten.

„Was wir an Energie gar nicht erst verbrauchen, müssen wir auch nicht bezahlen“, sagt Wolfgang Knauer, Geschäftsführer des Bischöflichen Jugendamts und Diözesansekretär des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ/BJA) der Diözese Mainz. Ein Satz, der angesichts steigender Energiekosten und zunehmender Umweltprobleme längst nicht mehr naiv klingt.

Dennoch muss das Bistum erst einmal investieren: 3,9 Millionen Euro wird das neue Jugendhaus kosten. „Ein solcher Neubau ist aber eine Chance, die Weichen zu stellen“, betont Knauer. Statt „Milchmädchenrechnungen“ zu machen und später ein Gebäude umrüsten zu müssen, sei es besser, von Anfang an vorausschauend zu planen, meint der Betriebswirt und Sozialpädagoge.

Jugendlichen lebenswerte Welt hinterlassen

Nicht nur das Energiesparen war Grund für die Wahl eines nachhaltigen Baukonzepts. Dem Kriterium „Respekt vor der Schöpfung“ kommt in der Arbeit mit Jugendlichen eine besondere Bedeutung zu. „Es geht ja darum, den kommenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen, und dafür ein Bewusstsein zu schaffen“, erklärt der Geschäftsführer. Außerdem gilt es, die pastorale Richtlinie zur Nachhaltigkeit von Kardinal Karl Lehmann mit Leben zu füllen.

Was sind die ökologischen Kniffe, durch die das Darmstädter Architekturbüro Fritsch bei der Ausschreibung überzeugt hat? Knauer: „Wärmedämmung ist wichtig. Außerdem wird die Kraft der Sonne genutzt. Durch viel Glas und ein überdachtes, sonnendurchlässiges Atrium in den oberen Stockwerken wird gratis Licht und Wärme eingefangen.“

Und wie sieht die Situation im Hochsommer aus? Auch darauf kann er antworten: Dann kommen Klappläden mit Holzlamellen zum Einsatz. Querbelüftung, etwa durch Lüftungslamellen im Dachbereich und Fenster, sorgt für ein angenehmes Klima – ganz ohne Klimaanlage. Ebenfalls plausibel: Die Tagungsräume sind auf der Schattenseite des Gebäudes angelegt. Als Heizung steht eine Anlage für Holzpellets zur Debatte, „eine Lösung, die gerade durchgerechnet wird“, sagt der Betriebswirt und fügt hinzu: „Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, nachträglich eine Fotovoltaik-Anlage einzubauen.“ Dass die Schöpfung eine besondere Rolle im Baukonzept gespielt hat, werden künftige Besucher am Äußeren des Hauses erkennen. „Das Gebäude ist ein Holz-Kubus“, sagt Knauer. Er weiß, dass diese Architektur nicht jedem zusagt. „Wir müssen Spannungen aber auch einmal aushalten können.“

Atmosphäre und Räume zur Begegnung sind wichtig

Holz wird ebenfalls innen verarbeitet werden, als Fußböden in den oberen beiden Stockwerken, den Büroräumen der Jugendverbände. „Hier achten wir auf Holz mit langer Lebensdauer, nichts schnell Gewachsenes.“ Exotisches Holz ist tabu. Im österreichischen Vorarlberg, der möglichen Herkunftsregion des Holzes für den Neubau, hat sich der Geschäftsführer mit der BJA-Leitung und dem Diözesanbauamt Holzböden in Kindergärten und Seniorenheimen angeschaut. „Wir waren angetan von der angenehmen Atmosphäre, die dieses Holz ausstrahlt.“ Atmosphäre – ein wichtiger Punkt. Schließlich halten sich von früh morgens bis spät abends Menschen im Tagungsbereich und in den Büros auf. Knauer: „Es wird Räume zur Begegnung geben, wie beispielsweise einen Kamin im Erdgeschoss, um den man sich versammeln kann, und Platz, um auch einmal eine Ausstellung zu gestalten.“ Räume, in denen es sich nicht nur aushalten, sondern vor allem leben lassen soll.

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