Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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Wie das Radio Frieden schafft
06.12.09

Wie das Radio Frieden schafft

Netzwerk informiert über Methoden, mit deren Hilfe Konfl ikte ohne Waffen gelöst werden

Nachrichen per Radio entsprechen in Afrika der traditionellen Kommunikation von Ohr zu Ohr. Foto: Martin Zint

Von Anja Weiffen

Würden Sie für den Aufbau eines Radiosenders in einer Krisenregion spenden? Martin Zint, eingeladen von der Projektgruppe Zivile Konfl iktbearbeitung Rhein-Main, sagt: „In Notsituationen ist unparteiische Information genauso wichtig wie Brot, Wasser und der Rettungsdienst.“

Medien entfalten Macht, weiß der Journalist Martin Zint aus Erfahrung. „Das hört sich erst einmal böse an“, sagt der Medientrainer. Kommunikation sei jedoch die Grundlage, um Konflikte friedlich zu lösen. Für dieses Ziel müsse der Einfluss der Medien in Krisengebieten genutzt werden.

Die Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main, an der unter anderem die Pax Christi-Bistumsstellen Mainz und Limburg und das Referat Weltmission/ Gerechtigkeit und Frieden des Bistums Mainz teilnehmen, hatte Zint nach Mainz in die Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz eingeladen. Der Westafrika-Spezialist berichtete über Radioprojekte in Afrika, die zwischen zerstrittenen Volksgruppen vermitteln. Als Beispiel zeigte er einen Film über den Radiosender Okapi im Kongo.

Vor allem das Radio sei auf dem Kontinent ein geeignetes Mittel, um die Menschen neutral mit Nachrichten zu versorgen, weil es zur dortigen Tradition des Erzählens passe. Um seine These zu begründen, vergleicht Zint verschiedene Nachrichtenkanäle: „Die Zeitung informiert ausführlich über Hintergründe und ordnet die Informationen in einen Zusammenhang.“ Man könne Zeitungen „selbstbestimmt“ lesen, beispielsweise von hinten nach vorne. „Die ablaufenden Bilder des Fernsehens dagegen sprechen hauptsächlich Emotionen an“, meint Zint. Das Internet punkte zwar durch Schnelligkeit und Reichweite. „Das Radio aber ist in Ländern wie den afrikanischen leichter verfügbar, bietet eine hohe Sprachenvielfalt und auch Analphabeten einen Zugang zu Informationen.

Um zum Frieden beizutragen, müssen Journalisten unabhängig arbeiten können. „Statt sich aber nur auf Probleme zu konzentrieren, müssen sie lösungsorientiert sein und dürfen schlimme Dinge nicht noch schlimmer machen.“ Aber, das weiß der Medienexperte auch: „Friedensjournalisten sind keine Wattebauschjournalisten.“

Kontakt: Pax Christi-Bistumsstelle Limburg, Telefon 0 61 72 / 92 86 79 oder www.gewaltloest-keine-konflikte.de

Zur Sache

Projektgruppe

  • Pax Christi-Bistumsstellen Limburg und Mainz
  • Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz
  • Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
  • Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz
  • Kooperation mit: Forum Ziviler Friedensdienst (ZFD)

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