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Gemeinsam gegen den Lärm
27.02.11

Gemeinsam gegen den Lärm

Dekanat Mainz unterstützt Aufruf zu Protest gegen mehr Fluglärm in Rheinhessen

 

Ausgabe 9 vom 27. Februar 2011

Nach Polizeiangaben sind 2500 Menschen gegen Fluglärm auf die Straße gegangen. Die Stimmung war ernst, die Teilnehmer blieben friedlich. Foto: Michael Elsner

Von Julia Jendrsczok

„Neue Flüge, neue Routen, die Rheinhessen sollen bluten!“, steht auf dem Schild eines Protestlers bei der Demonstration gegen Fluglärm durch die Mainzer Innenstadt. Auch die Kirche ist dabei, ihre Mitglieder sehen gute Gründe, auf die Straße zu gehen.

Der Arbeitskreis „Bewahrung der Schöpfung“ des Dekanats Mainz- Stadt trifft sich kurz vor der Demo. Gut ein Dutzend Katholiken ziehen gemeinsam zum Hauptbahnhof und mischen sich unter die Demonstranten.

Ein breites Bündnis von Parteien, Fluglärmgegnern und Bürgerinitiativen hatte zu der Demonstration aufgerufen. Das Katholische Dekanat Mainz-Stadt unterstützt gemeinsam mit dem evangelischen Dekanat Mainz die Proteste. „Wir lehnen den Flugverkehr nicht generell ab, sondern fordern einen vernünftigen Rahmen für eine lebenswerte Region“, sagt Ludwig Josef Albinus vom Arbeitskreis „Bewahrung der Schöpfung“. Der Mainzer muss selbst beruflich ab und an fliegen, vermeidet es aber, wo es geht.

„Fluglärm ist eine Frage der Gerechtigkeit“

Plötzlich ist das Geräusch eines Flugzeugs zu hören, viele Blicke wandern nach oben. Der Lärm kommt von einem Lautsprecherwagen, der die Demonstration abwechselnd mit Fluglärm und Musik beschallt. Der Protestzug setzt sich in Bewegung, zieht vom Bahnhof über die Große Bleiche durch die Fußgängerzone Richtung Gutenbergplatz, wo vor dem Theater die Abschlusskundgebung stattfindet.

„Weil die Kirche eintritt für Frieden, Bewahrung der Schöpung und Gerechtigkeit, gehen wir heute auf die Straße“, sagt Albinus. Der Fluglärm sei unter anderem eine Frage der Gerechtigkeit: „Die einen konsumieren, die anderen, vor allem Schwächere, tragen die gesundheitliche Last.“ Der Fachmann im AK zum Thema Fluglärm lobt den Text, den die deutschen Bischöfe im Jahr 2006 zum Klimawandel veröffentlicht haben: „Die Kirche hat hier wunderbar herausgearbeitet, worum es geht, aber es wird zu wenig publiziert.“

Albinus und die Mitglieder des Arbeitskreises sehen im Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, ein Kernthema der Kirche. Deshalb unterstützen sie den Protest.

Singen und tanzen anstatt zu meckern

„Abendrot, Morgenrot, und dazwischen – Flugverbot“, singen einige Musiker im Sprechchor, begleitet von Trommeln. Stephanie Langer singt und wippt mit. „Wir müssen rausgehen und uns zeigen anstatt zu meckern“, sagt die Grundschullehrerin. Gemeinsam mit ihrem Bruder Michael Langer (siehe unten) ist die 27-Jährige bei der Demonstration dabei. Die beiden sind im Dekanatsvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Gegen Nachtflug und zu niedrige Flughöhen

Das Demonstrantenvolk ist bunt gemischt: Vom Kleinkind bis zum Greis sind alle Altersgruppen vertreten. Sie demonstrieren für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, gegen die Verlegung der Flugrouten von Hessen nach Rheinland-Pfalz und gegen zu niedrige Flughöhen.

Ludwig Josef Albinus ist froh, dass so viele Menschen gekommen sind. Er ist sich sicher: „Die Verlärmung der Menschen kann nicht über deren Köpfe hinweg stattfinden.“

Zur Sache

AK Schöpfung

Aktionen des Arbeitskreises „Bewahrung der Schöpfung“ des Dekanats Mainz:

  • Alternativer Stadtgang „Durchquerte Wege“ an Karfreitag, eine Station zum Thema „Fluglärm“, 22. April um 11 Uhr, Treffpunkt Hauptportal des Mainzer Doms
  • Ökumenischer Schöpfungsgottesdienst am ersten Sonntag im September
  • Während der Fastenzeit einmal wöchentlich Impulse per E-Mail

Kontakt: Jürgen Nikolay, Dekanatsreferent, Katholisches Dekanat Mainz-Stadt, E-Mail: Juergen.Nikolay@bistum-mainz.de, Telefon 0 61 31 / 25 36 01

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