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Pius-Brüder verhandeln mit Rom
01.11.09

Pius-Brüder verhandeln mit Rom

Tagung fragt nach dem Weg der Kirche

Foto: privat

Ein Anruf bei Dr. Sven Boenneke (33), Theologe in Mainz mit den Schwerpunkten Systematik, Spiritualität und Orthodoxie. Er ist einer der Referenten der Tagung „Kirche, wohin gehst du?“ der Bistumsakademie Erbacher Hof am 7. November. Im Zentrum stehen Fragen von Kirche, Lehramt und Tradition im Zusammenhang mit den Entwicklungen um die Traditionalisten.

Frage: Wer ist mit den „Pius-Brüdern“ gemeint?

Boenneke: Die Pius-Bruderschaft und ihre Sympathisanten sind eine Art Sammelbecken: Dazu gehören Kreise, die den Weg der katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanum, ja dieses selbst als Irrweg ablehnen, ebenso Ästheten, die an der tridentinischen Liturgie hängen. In Europa gehören aber auch alte und neue Rechte dazu, denn die Bruderschaft steht pluralen Gesellschaften kritisch gegenüber. Sie hat ihre eigene, unnachgiebig verfolgte kirchenpolitische Agenda. Darauf stehen Themen wie Gewissens- und Religionsfreiheit, Ökumene und bischöfliche Kollegialität. Dabei hat sie sich häufig im Ton vergriffen.

Was wollen die Pius- Brüder, auch bei den Gesprächen in Rom?

Vertreter der Bruderschaft sprechen seit vielen Jahren von der „Konzilskirche“, dem „Konziliarismus“. Dem steht aus ihrer Sicht der „Katholizismus“ der Pius- Bruderschaft gegenüber. Einer der Pius-Bischöfe sagte, sie wollten Rom zu ihren Positionen „bekehren“. In den Gesprächen werden diese Vorstellungen wahrscheinlich auf die Realität der katholischen Weltkirche von heute treffen. Bischof Müller von Regensburg hat hier treffend von „theologischem Nachhilfeunterricht“ für die Pius-Brüder gesprochen.

Was will die Tagung?

Die Tagung versammelt zusammen mit Kardinal Karl Lehmann fast alle deutschen Experten zum Thema. Sie möchte Hintergründe aufzeigen und die theologische Tiefendimension der Traditionsfrage anschneiden. Ich wünsche mir, dass die Tagung Ausdruck der Debattenkultur ist, die wir gerade mit dem Zweiten Vatikanum entfaltet haben.

Anruf: Anja Weiffen

Info und Anmeldung: Erbacher Hof, Telefon 0 61 31 / 25 75 25

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