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Existenzangst macht erpressbar
27.02.11

Existenzangst macht erpressbar

Ökumenische Stellungnahme gegen schlechte Arbeitsverhältnisse

 

Ausgabe 9 vom 27. Februar 2011

Betriebsseelsorgerin Ingrid Reidt Foto: Archiv

Rüsselsheim (pm). Die Katholische Betriebsseelsorge Rüsselsheim und die Pfarrstelle gesellschaftliche Verantwortung im evangelischen Dekanat verurteilen den Auswuchs von schlechter Beschäftigung und den Missbrauch von Leiharbeit. Die beiden kirchlichen Einrichtungen unterstützen daher die Aktionen der Betroffenen vor den Werkstoren von Hörmann Automotive Components GmbH und SCR in Rüsselsheim im Kampf gegen Leiharbeit.

Die Betriebsseelsorgerin Ingrid Reidt und der evangelische Pfarrer Volker Guth begründen dies in einer Stellungnahme. Sie schreiben: „Mit großer Sorge verfolgen wir in unserer Region die Zunahme von nicht Existenz sichernden Arbeitsverhältnissen.“ Sie verurteilen „die gezielte Verfestigung von Leiharbeit als billige Alternative zu ordentlichen Tariflöhnen“ auf Kosten der Arbeitnehmer. Immer mehr Menschen lebten trotz Vollzeitbeschäftigung am Existenzminimum. Die Ursachen dafür seien bekannt: Niedriglöhne, befristete Stellen, erzwungene Teilzeit und die Ausweitung von Minijobs ohne soziale Absicherung. Arbeitnehmer aller Branchen seien betroffen. Ihre mangelhafte Entlohnung sei Ausdruck für die fehlende Anerkennung ihrer geleisteten Arbeit.

Ein weiteres Problem: die Spaltung der Belegschaften, die etwa mit Leiharbeit einhergeht. Dies stifte sozialen Unfrieden. Reidt und Guth warnen davor, dass Firmen die Existenzangst von Menschen mehr und mehr für ihre Interessen missbrauchen. Die drohende Arbeitslosigkeit mache Menschen erpressbar und zu „modernen Tagelöhnern“. Die Betroffenen hätten zudem wenig Schutz, denn immer weniger Betriebe haben eine Arbeitnehmervertretung.

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