Multikulturelle Küchendüfte

Christlich-muslimischer Frauenkreis präsentiert Kochbuch

 

Ausgabe 4 vom 23. Januar 2011

Mainz-Kastel (nfl .) „Miteinander statt übereinander reden“ – ein Grundsatz, den die Frauen des christlich-muslimischen Dialogs nicht erst mit der Übergabe des ersten Integrationspreises der Stadt mit Leben erfüllen. Bei der gemeinsamen Zubereitung kulinarischer Gerichte werden auch kulturelle Grenzen überwunden, wie das vom Frauenkreis im Gemeindezentrum Sankt Elisabeth präsentierte islamisch-christliche Kochbuch beweist.

Gastfreundschaft ist sowohl im Islam als auch im Christentum eine angesehene Tugend. Eine Eigenschaft, die die Frauen des christlich-muslimischen Dialogs im Gemeindezentrum St. Elisabeth seit 2005 praktizieren. Alle zwei Monate treffen sich die 25 Frauen im Wechsel in der Moschee und im Gemeindezentrum. An den Nachmittagen serviert der jeweilige Gastgeber bei Kaffee und Tee seine landestypischen Leckereien. Da bot es sich an, auch geschmackvolle Mahlzeiten aus den beiden Kulturkreisen zuzubereiten. „Wir wollten die andere Kultur auch kulinarisch kennen lernen“, sagt Sonja Knapp, Leiterin des Gemeindezentrums. Beim Begegnungsfest im Sommer vergangenen Jahres konnten die 150 Gäste die lecker zubereitete Zucchinisuppe mit Parmesan als auch die zum abendlichen Fastenbrechen im Ramadan servierte Harira (traditionelle Suppe) probieren. Aber auch der muslimischchristliche Sommersalat, der vom Frauenkreis für das Begegnungfest gemacht wurde, und das nicht minder schmackhafte Couscous mit sieben Gemüsesorten ließen keine Wünsche offen. Das sind vier von 50 interkulturellen Gerichten, deren Rezepte Pastoralreferentin Sonja Knapp und die Marokkanerin Issa Lina Souad in dem Kochbuch zusammengestellt haben. Da wird schon beim Durchstöbern der Rezepte für Suppen, Salate sowie Herzhaftes und Süßes der Appetit „auf etwas Neues“ angeregt.

Das islamisch-christliche Kochbuch kostet 7,50 Euro. 300 Exemplare sind bereits verkauft worden, sagt Sonja Knapp.