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„Ich bin Jahwe, dein Arzt“
10.10.10

„Ich bin Jahwe, dein Arzt“

Die Bistumsakademie Erbacher Hof fragt im kommenden Jahr nach der „heilenden Kraft der Religion“

 

Ausgabe 41 vom 10. Oktober

„Krone der Stadt“: So ist eine Vortragsreihe der Akademie zum Wormser Dom überschrieben. Gemeinsam mit der Stadt und dem Katholischen Bildungswerk Rheinhessen wird an sechs Abenden nach der Bedeutung des Doms für Stadt und Bistum gefragt. Foto: kna-bild

Von Johannes Becher

Religion kann gesund machen. Und krank. Die Akademie des Bistums Mainz forscht im neuen Jahresprogramm nach der „Heilenden Kraft der Religion“.

„Wir wollen das Profil unserer Akademie weiter stärken.“ Professor Peter Reifenberg, Direktor des „Erbacher Hofs“, ist sicher, dass dies seinem Haus mit dem neuen Jahresprogramm gelingt. Immer gehe es ihm und seinem Team darum zu zeigen, dass sich „Theologie geistig und geistlich aussprechen“ lässt.

In einer Vortragsreihe wird „Gott zur Rede gestellt“. Schweigt Gott, hört, spricht, heilt er? Wo fehlt Gott? Im Gespräch mit Theologen, Psychologen, Menschen aus anderen Religionen oder einem Atheisten fragt die Akademie nach der „Glaubwürdigkeit Gottes“ und was heute überhaupt mit „Gott“ gemeint ist.

Die Frage nach „Gott als Therapeuten“ lädt die Teilnehmer zur Begegnung mit den Propheten der Bibel ein. Wie sprechen diese von Gott? Seelsorglich, tröstend, heilend… „Ich bin Jahwe dein Arzt“: Der Vers aus dem Buch Exodus (15,26) soll konfrontieren mit den biblischen Dimensionen des Gottesbildes. Ist es derselbe, „den Jesus zärtlich als Abba, Vater im Himmel, anspricht“ und der im Alten Testament als „der strenge Herr der Geschichte“ und Richter erzählt wird? Reifenberg ist sicher, dass mit dem neuen Studienleiter Dr. Ralf Rothenbusch ein Fachmann gefunden wurde, um die Zugänge zu den biblischen Texten zu erschließen (siehe Interview auf dieser Seite).

Seit Jahren fördert die Akademie ihre Zusammenarbeit mit Partnern aus der Stadt Mainz und dem Bistum. Im neuen Programm wird dies deutlich bei einem Projekt zur Sterbebegleitung. Zur Zeit sind Auszubildende in Alten- und Pflegeheimen eingeladen, ihre Auseinandersetzung mit dem Sterben festzuhalten – in Texten und Gedichten. Gemeinsam mit einem Fotografen werden diese Zeugnisse ins Bild gesetzt. Eine Ausstellung – zunächst ab Ende März in der Akademie zu sehen – wird dann auf Wanderschaft gehen.

Weitere Partner der Akademie sind die Schulen. Zum siebten Mal vergibt die „Junge Akademie“ den Kardinal-Volk-Preis. Thema diesmal: „Führt mich Leistung zu meinem Lebensziel?“ Studienleiterin Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke denkt bereits voraus: „Ab dem kommenden Jahr wollen wir die Zusammenarbeit mit jungen Menschen noch kontinuierlicher pflegen.“ Schulen sollen besucht werden, Schüler häufiger in die Akademie kommen.

„Der Weg über die Schätze des Glaubens öffnet vielen Menschen erst den Zugang zur Kirche.“ So begründet Studienleiterin Dr. Felicitas Janson die Fülle von Exkursionen, Führungen und Vorträgen der Akademie zu Themen aus Kunst- und Kulturgeschichte. Gerade die Vortragsreihe im Wormser Dom könne die Wertschätzung für „die kirchliche Tradition einer Stadt“ wecken.

Bildungsverantwortung, Generationengerechtigkeit, Macht und Medien sowie die Folgen sexueller Gewalt sind Stichworte für die Auseinandersetzung mit tagespolitischen Debatten. Nach dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle habe man bewusst keine „plakative Veranstaltung“ angeboten, um nicht in die Betroffenheitshysterie einzustimmen, sagt Reifenberg. Stattdessen steht im neuen Programm ein Angebot mit „helfendem Ansatz“. Es geht um Vorbeugen und Begleiten.

www.ebh-mainz.de

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