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Wenn aus Feinden Freunde werden
27.03.11

Wenn aus Feinden Freunde werden

Projektgruppe informiert über Dialog-Seminar zwischen jungen Israelis und Palästinensern

 

Ausgabe 13 vom 27. März 2011

Von links: Alois Bauer (Pax Christi), Khalil Toama und Rüdiger Pusch (Referenten), Rüdeger Schlaga (Landeszentrale für politische Bildung). Foto: Julia Jendrsczok

Mainz (jul). Wie kann Frieden im Nahen Osten gelingen? Unter dieser Fragestellung hat die Bürgerrechtsorganisation „Komitee für Grundrechte und Demokratie“ 2003 begonnen, junge Israelis und Palästinenser aus den besetzten Gebieten zu einem Dialog zusammenzuführen. Weil eine Begegnung in Israel / Palästina nahezu unmöglich ist, haben die Initiatoren die Jugendlichen nach Deutschland geholt.

Von ihren Erfahrungen mit den Dialog-Seminaren erzählten zwei Gäste bei einer Veranstaltung der Projektgruppe „Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main“ in Mainz.

„Sie erkennen: Die anderen sind auch nur Menschen“

Besonders für jüdische Jugendlichen ist ein Besuch in Deutschland mit Spannungen verbunden: „Viele haben Verwandte, die im Holocaust ermordet wurden“, sagt Khalil Toama, christlich erzogener Palästinenser aus dem Norden Israels, der die Begegnungen mitorganisiert. Zwei Wochen lang tauschen sich die Teilnehmer über ihre Erlebnisse aus. Viele palästinensische Jugendliche nutzen die Treffen, um den Israelis ihr Leid zu klagen, sagt Toama. „Die israelischen Jugendlichen kommen meist mit der Erwartung einer guten Begegnung zum Camp“, ergänzt Rüdiger Pusch, Soziologe, der die Treffen ebenfalls organisiert. Die Begegnung verändert die Teilnehmer: „Jugendliche, die sich geschworen haben, niemals mit einem Mitglied der jeweils anderen Gruppe zu sprechen, erkennen: Die anderen sind auch nur Menschen“, sagt Toama. Manchmal enstehen daraus sogar Freundschaften, die andauern, wenn die Teilnehmer wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind.

Angefangen hat das Projekt im zerfallenen Jugoslawien

Unter dem Motto „Ferien vom Krieg“ hat das Komitee für Grundrechte und Demokratie 1994 damit begonnen, Kinderfreizeiten im zerfallenen Jugoslawien zu organisieren. Mehr als 20 000 Jugendliche von verfeindeten ethnischen Gruppen haben seitdem an den Freizeiten teilgenommen.

Das Projekt heißt zwar heute noch so, aber: „Das Wort Freizeit ist übertrieben. Es ist harte Arbeit, mit Diskussionen, Tränen und Schweiß“, sagt Toama.

Eingeladen hat die beiden Referenten die Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main, zu der unter anderen Mitglieder der Bistumsstellen von Pax-Chris-ti in Mainz und Limburg gehören. Außerdem die Landeszentrale für Politische Bildung in Mainz und das Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

nächste Veranstaltung: „Möglichkeiten und Grenzen ziviler Konfliktbearbeitung am Beispiel Afghanistan. 25. Mai, 16 - 19 Uhr, Infos im Internet: www.gewalt-loest-keine-konflikte.de

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