Osterfeuer eint Konfessionen

Christen in Uttrichshausen begegneten sich vor ihren Auferstehungsfeiern – Gemeinsames Frühstück

 

Ausgabe 19 vom 8. Mai 2011

Kalbach-Uttrichshausen (bb). Gemeinsam die Kar- und Ostertage begehen, dazu hatten im Rahmen der 1200-Jahr-Feier von Uttrichshausen Christen beider großen Konfessionen den Mut. „Der Zuspruch war überwältigend“, so Gerlinde Leibold, katholische Gemeindereferentin in Kalbach.

Mit dabei waren die evangelische Gemeinschaft Christustreff Rhön sowie die evangelische und katholische Kirchengemeinde.

Zu Beginn der Karwoche richtete Prediger Rudi Frach vom Christustreff auf der Stoppelswiese ein großes Holzkreuz auf. Es folgten drei Bibelleseabende in der katholischen St. Bonifatiuskirche, in der evangelischen Kirche und im Christustreff. „Sie bereiteten die Teilnehmer sehr intensiv auf Ostern vor“, so Gemeindereferentin Leibold. Nachdem die Christen verschiedener Konfessionen ihre Gründonnerstags- und Karfreitagsliturgie gefeiert hatten, trafen sie sich vor dem Osterfest zur Nacht der offenen Kirchen.

Das katholische Gotteshaus war von 23 bis 1 Uhr geöffnet, vor der Tür brannte eine Laterne als ein Zeichen dafür. Diese brennende Lampe wurde um 1 Uhr zur evangelischen Kirche und um 3 Uhr zum Christustreff gebracht, wo die Nachtwache um 5 Uhr endete. Bereits bei der Planung hatten sich Freiwillige bereit erklärt, bei Musik und Gebet die Kirchen rund um die Uhr gut zu betreuen. „Als mein Mann und ich um 5 Uhr am Osterfeuer eintrafen, hatten Gemeindemitglieder beider Konfessionen das schwarze Tuch am Holzkreuz durch ein weißes Tuch ersetzt, das Feuer war perfekt aufgeschichtet und erhellte die dunkle Nacht – Licht in der Dunkelheit, der Durchbruch zum Neuen“, so Gemeindereferentin Leibold.

Beim Eintreffen des katholischen Pfarrers Christian Schmitt mit den Messdienern war die Wiese rund um das Feuer mit einer großen Menschengruppe bevölkert.

Schmitt führte mit meditativen Texten und Segensgebeten in das Geheimnis des Ostermorgens. Die Feuerwehr sorgte wegen extremer Trockenheit vorsorglich für Sicherheit. Beim Meditationsgesang „Laudate omnis gentis“ entstand eine enge Verbundenheit aller Teilnehmer miteinander. Gut eingestimmt feierten die Christen in ihren jeweiligen Kirchen die Auferstehung Jesu. In der Mehrzweckhalle trafen sie sich dann gemeinsam zum „ökumenischen“ Osterfrühstück.