Rückblick 2010

Sternsinger „verschenken Ferienzeit“

Januar: Weihbischof Karlheinz Diez sendet 1000 Kinder im Fuldaer Dom zur Aktion Dreikönigssingen aus. Er dankt ihnen, dass sie ihre „Ferienzeit verschenken“ für andere Kinder. Sie segnen, singen und sammeln für Not leidende Altersgenossen im Senegal (Afrika). Zum Empfang bei Angela Merkel im Berliner Kanzleramt reisen Sternsinger aus der Marburger Pfarrei St. Johannes und erleben eine „einfache Frau mit großem Haus“.

Mit dem „Atem von Ostern“

Februar: Ein „Geschenk für die Kirche“ nennt Bischof Heinz Josef Algermissen 15 erwachsene Taufbewerber, die er in Fuldas Michaelskirche zum Sakramentenempfang zulässt. Diese Feier habe den „Atem von Ostern“. Mit dem Gottesdienst beginnt der letzte Abschnitt der Vorbereitung, der in der Osternachtsfeier endet. Algermissen: „Die Taufe im Erwachsenenalter zu wünschen, ist ein mutiger Schritt.“

Zwei Märtyrer aus dem Bistum

März: Ein Gottesdienst in Kassel erinnert an zwei Märtyrer. Unter 17 deutschen Ordensleuten am La-Salle-Kolleg in der philippinischen Hauptstadt Manila finden 1945 auch zwei Angehörige des Bistums Fulda den Tod, Bruder Arkadius Maria Spieker aus Kassel und Bruder Paternus Paul Seipel aus Marborn. Japanische Besatzungssoldaten und amerikanische Bomben töten bei der Schlacht um Manila über 100 000 Zivilisten. Den Gottesdienst feiert Prälat Alois Lang. Wenige Monate zuvor besucht er in Manila die letzte Wirkungsstätte der beiden Glaubenszeugen. Das Foto zeigt Lang mit Sängerinnen des philippinischen Pagpupuri-Chors.

Missbrauch: Erschrecken und Entsetzen

April: „Tiefstes Erschrecken und Entsetzen“ äußert Bischof Heinz Josef Algermissen angesichts sexueller Übergriffe von Priestern oder kirchlichen Mitarbeitern im Bistum. Er bittet darum, „Priester nicht unter Generalverdacht zu stellen“. In Kassel nimmt Generalvikar Gerhard Stanke an einer Podiumsdiskussion teil und geht auf die in der Diözese bekannten Fälle ein.

„Seid begeistert – nicht mittelmäßig“

Mai: Mit Martin Fischer und Robert Vukovic (von links) hat das Bistum zwei neue Priester. Bischof Algermissen fordert die Neupriester auf: „Seid begeistert – nicht mittelmäßig!“ Vier Priesteramtskandidaten haben Wochen zuvor ihre Diakonenweihe empfangen: Andreas Bieber, Manuel Peters, Christian Schwierz und Roman Warnecke. Drei Ehemänner werden durch Handauflegung und Gebet zu Ständigen Diakonen geweiht: Michael Huf, Gerhard Jungmann und Stephan Weigand.

Bonifatiusfest mit afrikanischen Trommeln

Juni: Pilger in Festtagskleidung oder in Wanderschuhen und mit Rucksack kommen zum Fuldaer Domplatz. Mehr als 14 000 Menschen feiern im Gottesdienst den Bistums-patron Bonifatius. An der Gabenprozession beteiligen sich Afrikaner: Frauen in bunten Gewändern bringen in Schalen auf ihren Köpfen Bananen und Ananas zum Altar. Begleitet werden sie von Trommlern und Tänzern.

Drei Stunden unterwegs auf Bildstockpfad

Juli: Zum 850-jährigen Ortsjubiläum erhält Rückers einen Bildstockpfad. Michael Jahn, Mitglied der Pfarrei Mariae Himmelfahrt, erwandert die Straßen und Wege, macht Fotos und beschreibt die 14 Stationen für ein Faltblatt. Bei der Eröffnung sind die ersten Interessierten drei Stunden unterwegs und erholen sich danach im Pfarrgarten.

Messdiener pilgern: Halstuch für den Papst

August: Unter 54 000 Messdienern aus ganz Europa mischen sich auch 500 Minis aus dem Bistum Fulda. Alle vier Jahre ist internationales Ministrantentreffen in Rom. Jugendpfarrer Sebastian Blümel lobt die „fantastische Gemeinschaft“ und das fröhliche Begegnungsprogramm in der Ewigen Stadt. Philipp Schleipen und Benedikt Rippert (beide Fulda-Neuenberg) werden in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo von Benedikt XVI. empfangen. Schleipen überreicht dem Heiligen Vater ein Halstuch der Ministrantenwallfahrt (Foto). Benedikt XVI.: „Jetzt bin ich auch ein Ministrant von Fulda.“

Fünf Neue für die Gemeinden

September: Neue Laien im pastoralen Dienst werden ausgesandt. Alexander von Rüden, Maria Dölle, Johanna Rüffin, Simon Wolter und Claudia Mathes (von links) beginnen im September ihren Dienst in Gemeinden des Bistums.

Egat 2010: „Tankstelle“ für Ehrenamtler

Oktober: Drei Tage kommen 1500 haupt- und ehrenamtliche Kolpingmitglieder bundesweit zum Austausch nach Fulda. „Für mich ist das Enga-giertentreffen egat2010 eine Tankstelle“, sagt Diözesanvorsitzender Steffen Flicker. Aus dem Bistum tragen 100 freiwillige Helfer zum Gelingen des Treffens bei.

Liselotte Sorg prägt Seniorenwerk

November: Seit 1996 hat Liselotte Sorg (Foto) das Seniorenwerk im Bistum aufgebaut und geleitet. Nach ihrem Abschied aus dem Vorstand bleibt sie Ehrenvorsitzende. Das Werk von Liselotte Sorg: Sie hat Seniorenklubs gegründet, deren Leiterinnen und Leiter geschult sowie Seminare durchgeführt. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Verbreitung des Seniorentanzes.

Sparen im Aufschwung zahlt sich aus

Dezember: „Wir freuen uns, dass der Haushaltsausgleich ohne Entnahme aus der allgemeinen Rücklage möglich ist.“ Dies betont der Sprecher des Haushaltsausschusses, Hans-Jürgen Pohl (Hanau), bei der Präsentation des Bistumshaushalts 2011. Mit 111,5 Millionen Euro liegt das Volumen um 540 000 Euro unter dem des Vorjahres. Wegen der „jahrelang geübten Sparsamkeit“ – auch in Zeiten des Aufschwungs – müsse sich das Bistum keine großen Geldsorgen machen, so Kirchensteuerrats-Vorsitzender Heribert Meixner (Eschwege).Foto: Osservatore RomanoFoto: Hans-Joachim StoehrFoto: Hans-Joachim Stoehr