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„Ein leerer Thron Christi“
26.06.11

„Ein leerer Thron Christi“

Bischof Algermissen weiht nach der Kirchenrenovierung Altar und Ambo der Heilig-Geist-Kirche

 

Ausgabe 26 vom 26. Juni 2011

Mit Chrisamöl salbt Bischof Heinz Josef Algermissen den neuen Altar in der barocken Heilig-Geist- Kirche in Fulda. Fotos (2): Günter Wolf

Der Ziseleur Gerhard Lauster verschweißt die Reliquien im Altar.

Fulda (gw). Blauweiß schimmerte es vor dem Altar, als der Kunsthandwerker Gerhard Lauster das Reliquiengrab im neuen Altar der Heilig-Geist- Kirche verschloss. Zuvor hatte darin Bischof Heinz Josef Algermissen Reliquien des heiligen Bistumspatrons Bonifatius und der heiligen Märtyrerin Foelicula beigesetzt.

Die feierliche Weihe des vom Mönchengladbacher Künstler Professor Thomas Virnich geschaffenen Bronzealtares markierte den Abschluss der über dreijährigen grundlegenden Renovierung „des barocken Kleinods der Stadt Fulda“, wie Stadtpfarrer Monsignore Winfried Reith zu Beginn des Pontifikalamtes die mehr als 250 Jahre alte Heilig- Geist-Kirche nannte.

Für Algermissen ist die Liturgie der Altarweihe eine in ihrer Bedeutung besonders herausragende Handlung: „In ihr kommt das, was Kirche und christlicher Glaube und auf wen er ausgerichtet ist, am deutlichsten zum Ausdruck.“ Den Altar verglich er – angelehnt an die alte, den ganzen Raum der römischen Basilika St. Maria Maggiore umfassenden Darstellung – als den „leeren Thron Christi“. Den nehme der Herr immer dann ein, wenn auf diesem Altar das heilige Opfer mit Brot und Wein gefeiert werde. Deswegen müsse der Altar in einer katholischen Kirche von den Gläubigen auch immer mit Ehrfurcht behandelt werden. „Er darf nicht als Ablage für Zettel und ein halbes Dutzend Brillen missbraucht werden“, so der Bischof.

„Der leere Thron zeigt, dass Gott nicht auf seinem Herrscherstuhl sitzen bleibt, sondern dass er zu den Menschen herabsteigt“, erläuterte der Bischof. Die Salbung des Altares mit dem heiligen Chrisamöl weise darauf hin, dass der Altar nicht nur der Thron Christi sei, sondern auch Christus selbst symbolisiere. Daher solle die Gemeinde sich oft um den Altar versammeln und das heilige Opfer auf ihm feiern, um von dorther Kraft für den Glauben zu gewinnen.

Die Altarweihe ist verbunden mit zahlreichen sinnlichen Handlungen, die das heilige Geschehen verdeutlichen. Der Bischof segnet zu Beginn den Altar mit Weihwasser (was bereits im Wortgottesdienst mit dem Ambo geschehen ist). Danach setzt er die Reliquien von Heiligen bei. Dann salbt er den Altar in der Mitte und an den vier Ecken mit Chrisamöl. Anschließend verbrennt er an diesen Stellen Weihrauch. Danach wird der Altar eingekleidet. Franziskanerbruder Gerhard Busche hatte die speziellen Altardecken in seiner Schneiderei im Kloster Frauenberg angefertigt. Schließlich entzündete der Bischof zur Feier der ersten Eucharistie auf dem neuen Altar die Kerzen. Den von Virnich geschaffenen Zelebrationsaltar und den Ambo bezeichnete Diözesankonservator Dr. Burghard Preusler als „Kunstwerke, die zum Staunen einladen“.

Erneuert oder saniert wurden in der Kirche unter anderem die Heizung, die Stuckdecke, der Dachstuhl, die Lüftung, die Elektrik und Beschallungsanlage sowie der Farbanstrich. 1,2 Millionen Euro wurden dafür veranschlagt. Bistum und Land Hessen tragen zwei Drittel der Kosten, die restlichen 400 000 Euro muss die Kirchengemeinde schultern.

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