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Ziel: Talente entfalten
25.07.10

Ziel: Talente entfalten

Festakt zu 125 Jahre Stiftsschule Amöneburg: Von der Lateinschule zum kirchlichen Gymnasium

 

Ausgabe 30/31 vom 25. Juli

Kulturträger mit katholischem Selbstverständnis: die Stiftsschule Amöneburg. Die Aufnahme zeigt die Chorgemeinschaft der Schule bei einem Auftritt in Stadtallendorf. Anlass war der Hessentag 2010. Foto: Björn Mayr

Amöneburg (ds). Die ersten „Lehrer“ in Amöneburg waren Mönche, die mit Bonifatius dort ein Kloster gründeten. Heute sind die Pädagogen Laien. Vor 125 Jahren wurde die „Lateinschule“ gegründet. Mit einem Gottesdienst und Festakt feierte die Bistumsschule.

„Katholische Schule verwirklicht sich am ehesten in einem Kollegium von gleichgesinnten Lehrkräften, die aus christlicher Überzeugung bereit sind, Verantwortung zu übernehmen für das Wohl und Heil der ihnen anvertrauten jungen Menschen.“ Bischof Heinz Josef Algermissen nannte dies in seiner Predigt zum Jubiläum das „Spezifische“ katholischer Schulen (siehe „Hintergrund“).

Ehemaliger Schüler hält Festvortrag

„Von der Schule für den Dienst des Herrn zum Gymnasium in kirchlicher Trägerschaft.“ Zu diesem Thema sprach Professor Werner Kathrein, Kirchenhistoriker an der Theologischen Fakultät Fulda. Der Domdechant, der dem Fuldaer Domkapitel vorsteht, stammt aus Amöneburg und ist Absolvent der Stiftsschule.

Die Anfänge der Schule auf dem Berg ließen sich bis auf den heiligen Bonifatius zurückführen, erklärte Kathrein. Als Bonifatius 721 in Amöneburg ein Kloster gründete, gehörte auch eine Schule dazu. Diese „dominici schola servitii“, „Schule für den Dienst des Herrn“, verfolgte als Hauptziel, junge Mönche und Priester auszubilden und diese auf ihren zukünftigen Beruf vorzubereiten.

1360 wurde aus der Pfarrkirche ein Patronatsstift. „Mit der Gründung des Johannesstifts, das eine mittelalterliche Lateinschule zweifellos einschloss, könnte die Stiftsschule in Amöneburg 2010 eigentlich ihr 650-jähriges Bestehen feiern“, rechnete Kathrein vor. 15 bis 20 Geistliche unterrichteten damals die gleiche Anzahl an Schülern. Nach sieben Jahren Schullaufbahn sei es den Absolventen möglich gewesen, Lehrer oder Priester im Stift und dessen Pfarreien zu werden. „Die Bildungseinrichtung auf dem Berg diente vorrangig der Ausbildung künftiger Geistlicher“, beschrieb Kathrein die Schulform.

Durch die Reformation im 16. Jahrhundert, den damit verbundenen 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) und die Säkularisation (Auflösung der geistlichen Staaten) Anfang des 19. Jahrhunderts war die Schule mehrfach in ihrer Existenz bedroht. 1885 entstand erneut eine Lateinschule. Gegründet wurde sie zur Vorbereitung auf das Priesterseminar in Fulda.

Vor 50 Jahren: Profil der Schule änderte sich

Seit 1962 ist die Stiftsschule ein neunjähriges Gymnasium, das nicht nur angehende Priester ausbilden soll, sondern auch auf andere Berufe und Bildungswege vorbereitet. „Damit wurde das Profil der Schule geändert“, so Kathrein.

Stiftsschule St. Johann
Amöneburg
Telefon 0 64 22 / 93 85 00

Hintergrund

Eltern schätzen katholische Schulen

„Erziehen und bilden heißt, den jungen Menschen in seinem mitunter provozierenden Verhalten annehmen und lieb haben.“ Das betonte Bischof Heinz Josef Algermissen in seiner Predigt zum 125-jährigen Schuljubiläum der Stiftsschule St. Johann in Amöneburg. Es gehe darum, dem jungen Menschen in einem Klima des Vertrauens zu helfen, „die Talente zu entfalten, damit er der werden kann, der er nach dem Plan Gottes ist und immer mehr werden soll“.

Der Bischof versicherte, die sieben katholischen Schulen im Bistum Fulda hätten für ihn „einen ganz hohen Stellenwert“. Darauf lege er selbst in einer Zeit wert, da die Mittel begrenzt seien und man je neu entscheiden müsse, welche Projekte jetzt und auf Dauer finanziell unterstützt werden könnten. Algermissen fügte hinzu: „Die Zahl der Anmeldungen in katholischen Schulen ist allerdings seit vielen Jahren erfreulich hoch – sie zeugt von der großen Wertschätzung der Eltern und vom Vertrauen, das sie in unsere Schulen setzen.“

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