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Glaube verbindet über Grenzen
25.07.10

Glaube verbindet über Grenzen

Quinauer Wallfahrt wird seit der Vertreibung der Menschen aus Böhmen miteinander begangen

 

Ausgabe 30/31 vom 25. Juli

Trutzhain: Pilger auf dem Weg zur Wallfahrtskirche. Foto: Wolfgang Scholz

Trutzhain (ws). 60. Quinauer Wallfahrt in Trutzhain: Zufriedene Gesichter, wohin man sah nach Abschluss der Festwoche.

„Mit deutlich über 500 Besuchern an sieben Veranstaltungstagen und einem reichhaltigen Angebot für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren wurden die Erwartungen sogar leicht übertroffen“, sagte Pfarrer Piotr Pasko. Mit weit über 300 Teilnehmern war der Wallfahrtssonntag gut besucht, und zur Eucharistiefeier mit Bischof Heinz Josef Algermissen standen manche Pilger im Freien, weil die Wallfahrtskirche nicht alle Gottesdienstteilnehmer aufnehmen konnte.

Unter dem Motto „Glaube verbindet über Grenzen hinweg“ sammelten die Schwälmer Katholiken in der Festwoche fast 1000 Euro für die Wallfahrtskirche im tschechischen Kvetnov (Quinau). „Wir freuen uns über den hohen Erlös, der den Schwestern und Brüdern in Tschechien zu Gute kommt“, meinte Pasko. Wie in allen Ländern des ehemaligen Ostblocks hat die Kirche viele Jahrzehnte unter der Diktatur und Enteignung gelitten.

Die Gastgeber in Trutzhain begrüßten Pfarrer Miroslav Dvoulety mit einer Delegation aus Jirkov (Görkau), die trotz Problemen bei der Anreise nur mit leichter Verspätung eintrafen. Dvoulety war 2005 zum erstenmal in Trutzhain Gast gewesen, drei Jahre später feierte er als Konzelebrant beim Wallfahrtsgottesdienst mit.

Erfreut waren die Organisatoren der Wallfahrt, dass eine Fußwallfahrergruppe nach Trutzhain gekommen war. Initiiert vom Ehepaar Globisch kamen die Pilger aus Treysa und wallten singend, schweigend und betend zur Wallfahrtskirche. Pater Pasko erinnerte daran, dass das Gotteshaus am Elisabethpfad liegt und am 21. August von Wallfahrern aus Frielendorf aufgesucht wird.

Die Quinauer Wallfahrt verbindet die Orte Trutzhain und Quinau seit der Vertreibung aus Böhmen geschichtlich miteinander. Einen Blick zurück zu den Wurzeln der Wallfahrt und der Geschichte des Ortes Trutzhain führte über 70 Interessierte zur Buchlesung mit Dr. Andreas Kossert. Im Pfarrgarten konnten die Gäste mit dem Historiker auch diskutieren.

Fotos und Informationen der Festwoche sind im Internet zu finden. Internet:

www.maria-hilf-trutzhain.de

Zur Sache

Ort der Versöhnung

Wer Gottes Wort beherzigt, werde auch heute von den Menschen verstanden: „Wenn wir wie Maria zu finden sind bei den Menschen, in denen Jesus Christus selbst heute noch leidet: bei den Kleinen und Notleidenden, bei den Kranken und Sterbenden, bei den Alleingelassenen und Vergessenen, bei den durch körperliche und seelische Gewalt Missbrauchten, bei den Flüchtlingen und Obdachlosen.“ Dies betonte Bischof Heinz Josef Algermissen bei der Jubiläumswallfahrt „60 Jahre Quinauer Wallfahrt“ in Trutzhain.

Wenn man bei den Armen aushalte und ihnen seinen Dienst anbiete, werde das Wort Jesu lebendig: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Das unterstrich Algermissen in seiner Predigt in dem Pontifikalamt.

Der Bischof dankte den Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aus dem böhmischen Erzgebirge, die in Nordhessen eine neue Heimat gefunden und auch ihre Liebe zur Gottesmutter Maria mitgebracht hätten, für ihre Treue im Glauben und zur Kirche. Dies habe zur Konsequenz gehabt, dass Trutzhain nicht nur ein Ort des Neubeginns für die Vertriebenen, sondern auch ein Ort der Versöhnung ehemaliger Kriegsgegner geworden sei.

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