07.02.10
Frieden folgt der Sicherheit
Fulda: Früherer israelischer Botschafter sprach am Holocaust-Gedenktag
Ausgabe 6 vom 7. Februar
Avi Primor spricht im Fuldaer Bonifatiushaus. Foto: privat
Fulda (bb). Avi Primor, ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland, sprach in der voll besetzten Aula des Bonifatiushauses über den Nahost-Konflikt. Der Publizist und einstige Diplomat entwickelte in seinem einstündigen Vortrag seine Vision eines Friedens im Nahen Osten. Er beschrieb Israel als eine „Tatsache“, hob jedoch hervor, dass Israel sich aus den besetzten Palästinensergebieten zurückziehen müsse.
Die meisten Voraussetzungen für einen Frieden im Nahen Osten sieht Primor gegeben, doch fehle aus seiner Sicht ein „wichtiges Detail“: die Sicherheit. „Da Mahmud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, die notwendige Sicherheit nicht gewähren kann, taugt ein Friedenvertrag ,aus Papier‘ nicht viel“, sagte Primor.
Der Frieden im Nahen Osten sei auf die „entscheidende Unterstützung“ der USA und Europas angewiesen. Die internationale Gemeinschaft sollte eine Schutztruppe entsenden, entschlossen, „die Sicherheit gegebenenfalls zu erzwingen“.
Der Akademieabend wurde aus Anlass des Jahrestags der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 veranstaltet. Der Gedenktag wurde 1996 durch den Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt und 2005 durch die Vereinten Nationen zum internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt.
Die Diskussion wurde vom Direktor des Bonifatiushauses, Gunter Geiger, moderiert. Neben dem Bonifatiushaus waren die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und die Hessische Landeszentrale für politische Bildung Mitausrichter des Akademieabends.
Bonifatiushaus, Fulda Telefon 06 61 / 83 98 -1 14 Telefax 06 61 / 83 98 -1 36
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