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Büro im Wohnwagen vor dem Dom
05.09.10

Büro im Wohnwagen vor dem Dom

Katholisch und politisch: KJG wird 40 – Vorbildlich bei Eingliederung behinderter Menschen

 

Ausgabe 36 vom 5. September

Auf dem Fuldaer Domplatz: Aus Protest gegen Mittelkürzungen wurde 1989 ein Wohnwagen zum KJG-Diözesanbüro umfunktioniert. Foto: Archiv

Mit dem Rollstuhl auf dem Fußballfeld: Die KJG setzt sich für die Eingliederung von behinderten Kindern und Jugendlichen ein – etwa durch gemeinsame Freizeiten. Foto: Steffen Jahn

Fulda (bb). Vor 40 Jahren schlossen sich Katholische Jungmänner-Gemeinschaft (KJG) und Katholische Frauenjugend- Gemeinschaft (KFG) zusammen: Das war die Geburt der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG).

Der politisch aktive Verband sorgte Ende der 1980er Jahre auch im Bistum Fulda für Diskussionen. Heute wird er wegen des politischen Engagements geschätzt. Weil sich die KJG sehr dafür einsetzte, dass Kinder und Jugendliche ihre politischen Interessen in Kirche und Gesellschaft vertreten, kam es vor mehr als zwei Jahrzehnten zum Konflikt mit Erzbischof Johannes Dyba. „Der Streit über die inhaltliche Ausrichtung des Jugendverbands führte damals zu Mittelkürzungen und Entlassungen“, so Steffen Jahn, Referent für Jugendbildung beim Bistum. „In einer bundesweiten Solidaritätsaktion bildeten 1989 mehrere tausend Jugendliche eine Menschenkette um den Fuldaer Dom. Ein gespendeter Wohnwagen auf dem Domplatz wurde zum Diözesanbüro umfunktioniert.“

„Wollten zugleich katholisch und politisch sein“

Die Wogen im Streit mit Erzbischof Dyba legten sich. Monika Rack, von 1993 bis 1997 KJG-Diözesanleiterin, über die Zeit nach dem Konflikt: „Es gab viele Diskussionen, weil wir als Jugendverband zugleich katholisch und politisch waren. Aus der Auseinandersetzung konnten wir viel lernen. Umgekehrt schätzte Dyba einen ebenbürtigen Gegner.“ Auf „dankbare Jahre“ mit „vielen prachtvollen Mitarbeitern“, aber auch „an ernste und harte Gespräche mit Erzbischof Dyba, die ich als Leiter des Seelsorgeamtes führen musste“, blickt Prälat Josef Mönninger zurück.

Nico Tucher und Christina Schönherr, derzeit in der KJG-Diözesanleitung, nennen die aktuellen Themen. „Wir unterstützen die Ministrantenarbeit in den Pfarreien durch Schulungsangebote und Aktionen“, so Tucher. „Freizeitangebote für Kinder mit und ohne Behinderung haben in Fulda eine lange Tradition; auch die integrative Ferienfahrt für Jugendliche findet schon seit sieben Jahren statt“, erklärt Schönherr. Mit solchen Angeboten hat sich die KJG Fulda bistumsweit einen Namen gemacht. Auch heute engagiert sie sich für Strukturen, die Mitbestimmung und Mitentscheidung für Jugendliche ermöglichen.

Der KJG-Diözesanverband Fulda hat etwa 1100 Mitglieder. In der KJG-Diözesanstelle im Bischöflichen Jugendamt kümmern sich ein Bildungsreferent und ein Verwaltungsmitarbeiter um die Organisation des Verbandes. Die Diözesanleitung besteht aus fünf Ehrenamtlichen im Alter von 21 bis 27 Jahren.

Aus zwei Jugendverbänden wurde eine KJG

Die beiden Vorgängerverbände der KJG wurden bereits in den 50er Jahren gegründet: 1952 die Katholische Jungmänner-Gemeinschaft (KJG) und 1954 die Katholische Frauenjugend-Gemeinschaft (KFG).

Beide Verbände existierten unter dem Dach des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ, 1947 gegründet) getrennt. Ende der 1960er Jahre gab es – damals noch argwöhnisch beobachtet – zunehmend gemeinsame Veranstaltungen. Die ersten katholischen Jugendverbände waren der Katholische Jungmännerverband Deutschlands (gegründet 1896) und der Zentralverband der katholischen Jungfrauenvereine Deutschlands (gegründet 1915).

Termin

Jubiläum

Zwei Tage lang feiert die KJG Fulda ihr 40-jähriges Jubiläum beim Thomas-Morus-Haus am Buchschirm in Hilders. Zum Zeltlager und Familienfest werden viele ehemalige Verbandsmitglieder und Kirchenvertreter als Ehrengäste erwartet. Am Samstag, 4. September, beginnt um 14.30 Uhr ein Jugendprogramm mit Workshops und Sportspielen. Ab 19.30 Uhr gibt es ein Riesenlagerfeuer und ein Konzert mit der Gruppe „Stromverbrauch“. Um 22 Uhr folgt die Nacht der Lichter. Jugendpfarrer Sebastian Blümel feiert am Sonntag, 5. September, um 10.30 Uhr, den großen Gottesdienst im Freien „unter Gottes Schirm“.

Internet: www.kjg-fulda.de

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