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Nullsummenspiel in Kirche tabu
24.01.10

Nullsummenspiel in Kirche tabu

Deutsche Bischöfe beraten mit Verbänden über „Führen im Ehrenamt – Frauenperspektiven“

 

Ausgabe 4 vom 24. Januar

Teilnehmerinnen der Tagung im Frankfurter Haus am Dom. Foto: kna

Von Anja Weiffen

Rund fünf Millionen Bundesbürger engagieren sich ehrenamtlich für Kirche und Religion. Mehr als 64 Prozent davon sind Frauen. Dass diese dennoch in Leitungsaufgaben unterrepräsentiert sind, war Thema einer Fachtagung der Deutschen Bischofskonferenz in Frankfurt am Main.

Die Zahlen sprechen für sich: Obwohl mehr als zwei Drittel aller kirchlichen Ehrenamtler weiblich sind, haben nur 24,3 Prozent von ihnen eine Leitungsfunktion inne. Von den kirchlich engagierten Männern befinden sich dagegen 35,7 Prozent in Führungspositionen, obwohl diese mit einem geringeren Anteil ehrenamtlich in den Kirchen vertreten sind – so der „Bericht zur Lage und zu den Perspektiven des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland“, herausgegeben vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Tagung „Führen im Ehrenamt – Frauenperspektiven“ war die dritte Fachtagung der Deutschen Bischofskonferenz zu Fragen der Geschlechtergerechtigkeit. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, lobte ausdrücklich den Einsatz der katholischen Frauen. Diese „wünschen sich zu Recht, dass die Priester wie die hauptberuflichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sie auch als kompetente Partnerinnen in der Pastoral und Caritas ernst nehmen“, sagte Zollitsch.

Die Bischöfe wollen sowohl ehrenamtliche Frauen als auch Männer in der Kirche stärken. Die Qualifizierung von Ehrenamtlichen in Führungspositionen werde zunehmend wichtiger, so ein Fazit der Fachtagung. Dennoch solle keineswegs die Zahl der Hauptamtlichen reduziert und durch Ehrenamtliche ersetzt werden. Der Vorsitzende der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, der Erfurter Bischof Joachim Wanke, sagte: „Wir brauchen Frauen mit Führungswillen und Leitungskompetenz, die dem Evangelium in Kirchen und Gesellschaft eine Stimme geben.“ Das ließe sich nur über eine „Kultur wechselseitiger Wertschätzung“ erreichen. Das Verhältnis von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, Frauen in Führungspositionen und Bischöfen sowie Frauen und Männern allgemein funktioniere nicht wie ein Nullsummenspiel, in dem der Gewinn der einen ein Verlust für die anderen sei. Vielmehr können beide miteinander gewinnen.

Maria Theresia Opladen, Präsidentin der Arbeitsgruppe Katholischer Frauenverbände, setzte sich dafür ein, „dass Frauen und Männer neben ihrer Erwerbs- und Familienarbeit ehrenamtlich tätig bleiben oder werden können“. Da sich das Ehrenamt weiter professionalisieren werde, hätten Ehrenamtliche Anspruch auf Weiterbildung und Qualifi zierung, was auch im Beruf anzuerkennen sei.

ZUR SACHE

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Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Frauenverbände ist als freier Zusammenschluss von Frauenverbänden und -gruppen bundesweit tätig und hat derzeit 23 Mitgliedsverbände. Hierzu gehören die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) mit rund 600 000 Mitgliedern und der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) mit rund 220 000 Mitgliedern.

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