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Oft jeder vierte Hartz-IV-Empfänger „Aufstocker“
28.03.10

Oft jeder vierte Hartz-IV-Empfänger „Aufstocker“

KAB sammelt Unterschriften: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Leiharbeiter schützen“

 

Ausgabe 13 vom 28. März

Michael Schmitt Foto: privat

Fulda (bb). Leiharbeiter sollten künftig mindestens zu den gleichen Bedingungen entlohnt werden wie ihre fest angestellten Kollegen. Das fordert die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Bezirksverband Rhön/Vogelsberg. Um dieser Forderung entsprechenden Nachdruck zu verleihen, startet die KAB eine Unterschriftenkampagne unter dem Motto „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Leiharbeiter schützen“. Die geforderte höhere Flexibilität der Leiharbeiter sollte ihnen, wie in Frankreich praktiziert, mit einem „entsprechenden Zuschlag“ vergütet werden.

„Die zunehmenden Versuche von Arbeitgebern, wie etwa bei Schlecker, über Leiharbeiter Personalkosten zu drücken und andererseits die von manchen Politikern forcierte unsachliche Diskussion um Hartz IV hat die KAB zu dieser Aktion veranlasst“, erläutert KAB-Diözesansekretär Michael Schmitt. „Weder das Verlagern von regulären Arbeitsverhältnissen in die Leiharbeit, noch die menschenunwürdigen Darstellungen des FDP-Vorsitzenden und Außenministers Westerwelle können von der Gesellschaft hingenommen werden“, so Schmitt. Oft sei „annähernd jeder vierte der Hartz-IV-Empfänger ein ,Aufstocker‘ “. Dies bedeute, dass ihr Arbeitseinkommen, in vielen Fällen sogar in Vollzeitarbeitsverhältnissen, unterhalb des Existenzminimums liegt. Eine Ursache dafür sieht die KAB in der Ungleichbehandlung von Leiharbeitern.

Mit der Forderung nach einer Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes verfolgt die KAB mehrere Ziele. Es müsse aus ethischen Gesichtspunkten eine „Zweiklassengesellschaft“ von Arbeitnehmern verhindert werden, meint Schmitt. Die Zahl der Hartz- IV-Empfänger müsse verringert werden, um so zukünftige „Armutsfallen zu entschärfen“.

Schmitt nennt es „menschenunwürdig“, wenn eine Gesellschaft es sich leiste, erwerbsarbeitende Menschen so schlecht zu bezahlen, dass sie zusätzliche Sozialleistungen benötigten und damit auf Dauer in eine Abhängigkeit dieser Leistungen geraten. Der Diözesansekretär: „Wir sind uns bewusst, dass dies nur ein kleiner Teilbereich der gesamten Problematik ausmacht, aber es gilt jetzt anzufangen, hier Änderungen zu fordern.“

Wer die Forderungen der KAB nach „gleichen Arbeitsbedingungen für gleiche Arbeit“ unterstützen möchte, kann Unterschriftenlisten anfordern.

KAB-Diözesanverband Fulda
Telefon 06 61 / 7 34 33
Internet: www.kab-fulda.de

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