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„Rabeneltern“ verdienen Respekt
18.04.10

„Rabeneltern“ verdienen Respekt

Adoptionsdienst beim SkF: Für viele Frauen sind Beraterinnen der einzige Gesprächspartner

 

Ausgabe 16 vom 18. April

Beraten Familien und Frauen bei Adoptionen: Brunhilde Lindner, Barbara

Fulda (bb). „Oft leiden die Frauen ein ganzes Leben lang darunter.“ Für die Mitarbeiterinnen des Adoptionsdienstes beim SkF steht fest: Ein Kind zur Adoption freizugeben – diese Entscheidung trifft niemand leicht.

Gerlinde Felmeden-Plass, Barbara Gröger-Schmitt und Brunhilde Lindner sind Beraterinnen beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). Bistumsweit helfen sie Familien und Müttern bei Adoptionen. Sie sind überzeugt: Mütter oder Väter in einer schwierigen Lage handeln mit Liebe und Verantwortung, wenn sie ein Kind in die Obhut anderer Menschen geben. Diese Entscheidung müsse in der Gesellschaft respektiert und wertgeschätzt werden. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Frauen, die ihr Kind zur Adoption übergeben, begegnen oft Unverständnis und Ablehnung.

Zu den Beraterinnen des SkF kommen meist Frauen, die sich in einer ausweglosen Situation befinden. Alleinstehende Frauen und auch Ehepaare in Not wenden sich an den SkF, weil sie ihr Kind nicht selbst versorgen können und überlegen, ob sie ihr Kind adoptieren lassen. „Für viele Frauen sind wir oft der einzige Gesprächspartner, der sich für sie Zeit nimmt, und das über Jahre hinaus.“

Den SkF-Beraterinnen ist wichtig, dass abgebende Frauen und Familien ihre Entscheidung „eigenverantwortlich“ treffen. Die Betroffenen entscheiden selbst, wie sie sich am Adoptionsverfahren beteiligen wollen. Abgebende Mütter oder Eltern könnten die künftigen Adoptiveltern mit auswählen, wenn sie es wünschen, so die Beraterinnen.

Die SkF-Mitarbeiterinnen beobachten, dass adoptierende Eltern hohes Ansehen genießen. Zur Abgabe entschlossene Frauen und Familien hätten dagegen „Angst vor sozialer Ausgrenzung“. „Wer bringt Verständnis auf für eine Frau, die ihr Kind weggibt und dann noch klagt, dass sie es vermisst.“ Solche Mütter und Väter werden als „Rabeneltern“ bezeichnet.

Die Beraterinnen weisen darauf hin, dass Raben soziale, intelligente und verantwortliche Tiere sind. „Sie leben in Gruppen von mehreren Tieren, sind gesellig, unterstützen und helfen sich gegenseitig.“ Die SkF-Frauen erinnern an die Nachkriegszeit: „Da war es selbstverständlich, dass eine kinderreiche Witwe ein oder mehrere Kinder in die Verwandtschaft oder zu Nachbarn gab, damit diese für das Kind sorgten.“

Stichwort

Adoptionsdienst

Der Adoptionsdienst beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Fulda berät abgebende Eltern und Mütter. Die Mitarbeiterinnen bereiten auch Paare vor, die adoptieren wollen. Sie helfen bei der Vermittlung eines Kindes, das adoptiert werden soll. Sie unterstützen adoptierte Kinder, die ihre Herkunft wissen wollen. Sie helfen Müttern, die Kontakt mit ihren abgegebenen Kindern suchen. Die Beratung ist kostenlos.

Adoptionsdienst, Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Rittergasse 4, 36037 Fulda Telefon 06 61 / 83 94 21, Anonyme Beratung: 01 80 / 3 32 06 40 E-Mail: adoption@skf-fulda.de

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