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Wir tragen seine Entscheidung mit
22.05.11

Wir tragen seine Entscheidung mit

Alexander Best aus Flieden empfängt Diakonenweihe – Pfarrer Maleja rührt Werbetrommel

 

Ausgabe 21 vom 22. Mai 2011

Freuen sich mit ihrem ehemaligen Zivildienstleistenden: Vinzentinerinnen gratulieren dem neuen Diakon Alexander Best beim Empfang im Innenhof des Priesterseminars. Fotos (2): Günter Wolf

Mit seiner Familie: Diakon Alexander Best (Mitte) mit seiner Schwester Sandra, deren Freund Genja Eugen Naumann, Vater Martin und Mutter Andrea.

Fulda (gw). „Wenn die Fliedener kommen, ist der Dom zu klein.“ Weihbischof Karlheinz Diez zeigte sich in der Domsakristei begeistert von der übergroßen Anteilnahme, mit der die Christen aus Flieden die Diakonenweihe ihres Priesteramtskandidaten Alexander Best mitfeierten.

Der Fliedener Pfarrer Thomas Maleja war sichtlich beeindruckt. Immerhin sind es schon 46 Jahre her, dass die letzten Fliedener die Diakonen- beziehungsweise Priesterweihe empfingen. Entsprechend hat Pfarrer Maleja auch die Werbetrommel gerührt für das herausragende Ereignis.

Der Seelsorger der Kirchengemeinde St. Goar erwartet von der Diakonenweihe Bests und der im kommenden Jahr erwarteten Priesterweihe „einen spürbaren Impuls für das spirituelle Glaubensleben in unserer Gemeinde“. Damit verbindet der Geistliche auch die Hoffnung, dass „weitere junge Menschen aus dieser Erfahrung einen Impuls gewinnen für ihren weiteren christlichen Lebensweg, auch zu einer Entscheidung, ein geistliches Leben zu führen“, so Maleja.

20 Jahre Priesterdienst: keinen Tag bereut

Der Geistliche, der vor zwei Jahrzehnten zum Priester geweiht wurde, fühlte sich während des Weiheritus an seine eigene Weihe erinnert. „Natürlich kam mir das in dem Moment wieder ins Bewusstsein“, gibt er zu. Rückblickend, so Maleja, könne er feststellen, dass der von ihm gewählt Weg der richtige und erfüllende für sein Leben war. „Ich habe keinen Tag bereut.“

Den neuen Diakon kennt Maleja schon länger, lange, bevor er Pfarrer in Flieden wurde. „Als ich noch Diözesanjugendpfarrer war, habe ich ihn bei gemeinsamen Exerzitien in Scheyern erlebt. Damals hat sich wohl sein bereits gereifter Entschluss, Priester zu werden, gefestigt“, berichtet er.

Damals leistete Best seinen Zivildienst im Mutterhaus der Vinzentinerinnen in Fulda. Dass die Ordensfrauen das Weiheereignis mit großer Freude wie das eines der ihren mitfeierten, zeigte nicht nur die Teilnahme zahlreicher Schwestern, sondern auch die Herzlichkeit, mit der sie den neu geweihten Diakon beglückwünschten. Bei dem Empfang im Hof des Priesterseminars gab es lange Schlangen der Gratulanten. Die Fliedener Kirmesgesellschaft hatte die Bewirtung übernommen. Diakon Best ist Mitglied des Vereins.

Vater seit drei Jahrzehnten Kommunionhelfer

Für die Eltern und die Schwes-ter des neu geweihten Diakons war das Fest ein besonderes Erlebnis. Seine Mutter Andrea hat es schon vor vielen Jahren darauf zulaufen sehen. „Schon als Kind war er sehr an biblischen Geschichten und an dem liturgischen Geschehen in der Kirche interessiert“, erinnert sie sich. Auch der Einfluss von Oblatenpater Martin Wolf dürfte eine große Rolle gespielt und den entsprechenden Impuls gegeben haben, denn seit der Oberstufe war er auch bei der Hünfelder Oblatenjugend aktiv. Vater Martin Best ergänzt: „Ich bin seit über drei Jahrzehnten Kommunionhelfer in Flieden. Und als der Junge etwa drei Jahre alt war, habe ich ihn immer mit nach vorne mitgenommen, wenn ich an den Altar gegangen bin.“

Dass ihr Sohn jetzt ein Geistlicher ist, ist für die Familie zwar eine neue Perspektive, aber: „Er wird immer und zuerst unser Sohn und der Bruder seiner Schwester sein“, so Andrea Best. Ihr Ehemann ist mit der Wahl seines Sohnes zufrieden. „Ich lebe da in der Tradition meines Vaters. Wichtig ist, dass er diese Entscheidung bewusst getroffen hat und dass wir diese voll mittragen“, so Martin Best. Die Eltern wünschen ihrem Sohn, dass er seine Bodenhaftung behält. „Was vor rund 2000 Jahren geschehen ist, ist wichtig. Aber die Menschen heute brauchen seine Zuwendung und seinen Dienst, es geht um Glauben und Christsein heute“, so Vater Martin Best. Sie hoffen, dass es ihrem Sohn gelingt, das auch in der seelsorgerischen Praxis leben zu können.

Bests Schwester Sandra gab offen zu, dass sie von dem Weiheritus und den damit verbundenen Zeichen „sehr berührt“ war. „Das ist einfach ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Was da geschehen ist, ist nichts Alltägliches“, so die junge Frau, die mit ihrem Freund Genja-Eugen Naumann an der Weihefeier teilgenommen hat.

Hintergrund

Freundschaft mit Jesus der Kern des Christentums

„Die lebendige, persönliche Verbundenheit mit Jesus ist das Wesen des christlichen Glaubens.“ Dies betonte Weihbischof Karlheinz Diez bei der Diakonenweihe von Alexander Best. Nicht die Glaubenslehre, die Moral, die Liturgie, die kirchliche Gemeinschaft stünden im Mittelpunkt, sondern eine lebendige Person: Jesus, der Herr. Zu ihm müsse jeder, der sich Christ nennen will, eine innere Beziehung finden.“ Ohne eine persönliche Beziehung mit Jesus bleibe alles andere leer und „unfruchtbar“.

Man könne das, was den eigentlich lebendigen Kern des Christentums ausmache, sehr gut vergleichen mit einer persönlichen Freundschaft, so Weihbischof Diez. „Es entsteht dieselbe Nähe und Vertrautheit, dieselbe auch gefühlsmäßig starke Zuneigung gegenüber Jesus, wie sie in einer tiefen Freundschaft zwischen Menschen da ist.“

Alexander Best habe eine tiefe Beziehung zu Jesus gefunden, wobei Christus ihn aber schon vorher gefunden habe, unterstrich der Weihbischof. Viele hätten ihm geholfen, seinen Weg zum Priestertum zu finden. Diez wünschte dem Kandidaten, dass seine Diakonenweihe zur „bleibenden Quelle der Gnade und der Kraft“ werde für seinen Dienst, nämlich das Leben zu fördern und zu helfen, dass „Menschen in einem ganz guten Sinn zur Entfaltung kommen können in ihrem Leben“.

Die musikalische Gestaltung des Weihegottesdienstes im Dom hatten Regionalkantor Christopher Löbens an der Domorgel und der Chor „tonart“ übernommen.

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