Handel fehlt es an kreativen Köpfen“

Katholikenrat und Verbände zu Sonntagsschutz: Stimmen uneingeschränkt mit Bischof überein

Fulda (bb). Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Kolpingwerk und Katholikenrat im Bistum stehen Bischof Heinz Josef Algermissen zur Seite. Nach dessen Äußerungen zum arbeitsfreien Sonntag betonen deren Vertreter: „Wir stimmen uneingeschränkt mit unserem Oberhirten überein, dass ein vom Grundgesetz unter besonderen Schutz gestelltes hohes Kulturgut nicht dem wirtschaftlichen Denken unterworfen werden darf.“ Kolping-Geschäftsführer Stefan Sorek: Wie der Bischof rufen wir alle Christen dazu auf, „auf sonntägliche Einkäufe bewusst zu verzichten“.

Die Laienvertreter wenden sich gegen die Forderung von Ernst Sporer, Fuldaer Fraktionschef der Grünen, der Bischof solle sich aus dem Thema heraushalten. Diese Äußerung wird auch vom SPD-Ortsverein Fulda-Nord kritisiert. „Wir begrüßen die klaren Worte des Bischofs zum Sonntagsschutz“, so Sebastian Dickhut vom SPD-Ortsverein.

„Es ist wichtig, dass ein Bischof die umfassende Bedeutung des Sonntags hervorhebt und alle Christen anmahnt, dieses Gut zu wahren“, so der Vorsitzende des Katholikenrats, Richard Pfeifer. Der arbeitsfreie Sonntag sei kein religiöses Dogma, sondern er biete Menschen die Möglichkeit, Zeit zum Beispiel mit Familie oder Freunden zu verbringen. Diese in sozialer Verantwortung genutzte Freiheit wolle das Grundgesetz schützen.

„Die von den Vertretern des Handels propagierte Freiheit, einkaufen zu können, bedeutet nichts anderes als die Unterwerfung des Menschen unter das Diktat des Konsums“, betont KAB-Diözesansekretär Michael Schmitt. Offensichtlich fehle es im Einzelhandel an kreativen Köpfen, das Einkaufen grundsätzlich verbraucherfreundlicher zu gestalten. Einerseits werde mit dem Sonntag ein vor allem christlich hohes Gut dem Profit geopfert, andererseits alle Gelegenheiten, die einzig aus der christlichen Prägung hervorgegangen seien, bis zum Letzten kommerzialisiert. Schmitt: „Ohne das christliche Weihnachtsfest gäbe es die enormen Umsätze der Zeit vor Weihnachten nicht.“

Verbände und Katholikenrat sind sich einig, dass unter Christen die Wertschätzung des Sonntags wieder stärker bewusst werden muss. So würden in der „Hessischen Allianz für den freien Sonntag“ Maßnahmen geplant, die dieses Ansinnen unterstützen.

Internet: www.kab-fulda.de