„Wir wollen Teufelskreis durchbrechen“

Kassel (bb).

 

Ausgabe 13 vom 28. März

Zu einer Podiumsdiskussion „Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche – Verfehlung Einzelner oder Fehler im System?“ lädt die Katholische Kirche Kassel ein. Die Veranstaltung ist am Montag, 29. März, um 19.30 Uhr im Kulturbahnhof Kassel, Südflügel, Raum 1.

„In den letzten Wochen wird die katholische Kirche von einem ungeheuren Skandal erschüttert“, sagt Harald Fischer, Dechant des Dekanats Kassel – Hofgeismar (Foto). „Lange Jahre sind Kinder und Jugendliche von Mitarbeitern der katholischen Kirche sexuell missbraucht worden. Es wäre eine Ausflucht, wollte man sagen, dass die Missbrauchszahlen außerhalb der Kirche ja noch viel höher wären“, erklärt der Dechant. In der Kirche werde ein hoher moralischer Anspruch vertreten. Die jetzt bekannt gewordenen Fälle von sexuellem Missbrauch „erschüttern die Kirche in ihren Grundfesten“. Erschwerend komme hinzu, dass „viele etwas geahnt, sogar gewusst, aber weggeschaut“ hätten. „Wir wollen den Teufelskreis der Heuchelei und des Verschweigens bewusst durchbrechen und uns mit den Fakten auseinandersetzen. Unsere Gemeindemitglieder und die Öffentlichkeit erwarten mit Recht von uns, dass wir uns mit diesem Thema offensiv auseinandersetzen“, sagt Fischer.

In Kassel diskutieren:

• Generalvikar Gerhard Stanke
• Dr. Wunibald Müller, Münsterschwarzach, Leiter des Recollectiohauses
• Wilma Kägebein, Holzminden, KirchenVolksBewegung „Wir sind Kirche“

Die Moderation übernimmt Dr. Tibor Pézsa, Kassel, Politikchef der HNA. Veranstalter ist die Katholische Kirche Kassel in Zusammenarbeit mit der Hessische/ Niedersächsische Allgemeine (HNA).