Geburtstag beim Papst gefeiert

54 000 beim internationalen Ministrantentreffen in Rom – 500 Fuldaer Messdiener ganz vorn Ausgabe 33 vom 15. August

Rom/Fulda (bb). Julian Fischer war einer der 500 Minis aus dem Bistum Fulda. Der Junge aus Kassel hatte es besonders gut getroffen. Er feierte seinen 14. Geburtstag in Rom.

Alle vier Jahre treffen sich europäische Messdienerinnen und Messdiener zur großen Wallfahrt mit dem Heiligen Vater in Rom. Das geistliche Motto der Veranstaltung hätte bei durchgehend 35 Grad im Schatten nicht treffender sein können! „Aus der wahren Quelle trinken.“ Die Sehnsucht nach erfrischendem Wasser ist schließlich an wolkenlosen römischen Augusttagen kein abstraktes Bild.

Bereits beim Auftakt auf dem Petersplatz am Dienstagabend staunten die 13- bis 20-Jährigen aus dem Bistum Fulda, als sie von der Schweizer Garde weiter und weiter nach vorn gewunken wurden, bis sie mit ihren nicht zu übersehbaren Fahnen „Minis im Bistum Fulda“ direkt bei den Bischöfen Platz nehmen durften.

Max spricht mit Bischof Gächter

Der 13-jährige Max aus Großauheim suchte gleich das Gespräch mit dem Hauptorganisator Weihbischof Martin Gächter (Basel). Der Schweizer Bischof begrüßte alle Teilnehmer auf dem Platz und lud dazu ein, mit den verschiedenfarbigen Halstüchern zu winken. Deutlich in der Überzahl waren die vanillefarbenen deutschen Halstücher. Mit etwa 45 000 Jugendlichen stellten die Ministranten aus Deutschland die größte Gruppe der Pilgerschar.

Papst Benedikt zeigte sich bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz besonders erfreut über die vielen Ministrantinnen und Ministranten aus deutschen Bistümern: „Als ich eben mit dem Hubschrauber über den Platz geflogen bin, hat mich das bunte, fröhliche Bild eures Treffens an meine eigene Zeit als Ministrant erinnert – ihr habt mir eine große Freude damit gemacht, dass ihr gekommen seid und ich danke euch von Herzen für euren Dienst.“

Der aus Hümme (Kassel) stammende Messdiener Julian Fischer durfte am Mittwoch auf dem Petersplatz seinen 14. Geburtstag feiern und war von der Audienz beeindruckt. „Das war einer meiner schönsten Geburtstage bisher. Wann kommt schon mal der Papst zu meinem Geburtstag?“

Andere Jugendliche aus dem Bistum Fulda kommentierten das Erlebnis so: „Unser Papst wirkt heute so locker und es ist toll, ein Dankeschön vom Papst zu bekommen.“ Und: „Das Programm mit den Gebeten, Liedern und verschiedenen jugendgerechten Angeboten und mit päpstlichem Segen war rundum gelungen“, so die Ministranten.

Pfarrer Blümel: Fantastische Gemeinschaft

„Ein so jugendgemäßes und fröhliches Begegnungsprogramm habe ich auf dem Petersplatz noch nie erlebt“, bilanziert der Fuldaer Diözesanjugendpfarrer Sebastian Blümel. Es habe eine „fantastische Gemeinschaft“ gegeben. Blümel: „Diese Gemeinschaft war in der Stadt Rom überall erlebbar.“ Jugendliche Pilger aus 17 Nationen hätten Kontakte geknüpft und ihre farbigen Halstücher getauscht.

Benedikt Betz (16) aus Altenmittlau war von der internationalen Gemeinschaft der Minis beeindruckt: „Ministranten aus ganz Europa zu begegnen, das war für mich ein sehr erhebendes Gefühl!“

Die Fuldaer Gruppe unternahm in der Pilgerwoche viele Besichtigungen und feierte einige Gottesdienste. Neben der Basilika St. Paul vor den Mauern, dem Kolosseum, dem Pantheon oder der Kirche „Santa Maria sopra Minerva“ stand für die Jugendlichen bei tropischen Temperaturen auch ein Besuch am Strand von Ostia auf dem Programm.

Einer der Organisatoren der Ministrantenwallfahrt nach Rom, Daniel Stehling (Schulseelsorger in Gelnhausen), zeigte sich zufrieden und lobte die gesamte Pilgergruppe: „Wenn man mit 500 Jugendlichen unterwegs ist, erfordert das schon Rücksicht und eine gewisse Disziplin jedes Einzelnen – unsere ,Minis‘ sind einfach klasse.“

Bischof Heinz Josef Algermissen, der an der Pilgerreise nicht teilnehmen konnte, erkundigte sich telefonisch und per SMS bei den Jugendlichen in Rom, ob es allen gut gehe. Der Bischof versprach den Ministranten: „Nächstes Mal fahre ich mit euch nach Rom.“

Zitiert

„Cool“

„Mir gefällt Rom als Kulturstadt mit ihren Verkäufern auf den Straßen. Toll finde ich den Vatikan und die Mentalität der Einheimischen.“

Lisa Hacker, 17, Petersberg

„Ich fand es cool, den Papst aus ein Meter Entfernung zu sehen. Ich konnte sein weißes Pilgertuch anfassen. Die Atmosphäre war total atemberaubend.“

Elena Wawra, 17, Dietershausen