Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
 Startseite -  Verlag -  Stellenangebote -  Inhalt -  Impressum -  Kontakt 
Bei Brot und klarem Wasser
28.03.10

Bei Brot und klarem Wasser

Bistum und Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck stimmen auf Ökumenischen Kirchentag ein

 

Ausgabe 13 vom 28. März

Ein Ort der Begegnung: der runde Tisch des Ökumenischen Kirchentags stand im Fuldaer Stadtschloss. Foto: Günter Wolf

Fulda (gw). Gemeinsam mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen- Waldeck (EKKW) sind die Gläubigen aus dem Bistum auf dem Weg zum Zweiten Ökumenischen Kirchentag. Im Fürstensaal des Stadtschlosses stimmten sich der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) und das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) auf das Glaubensereignis ein.

Bistum Fulda und die EKKW werden beim Ökumenischen Kirchentag vom 16. bis 22. Mai in München mit einem gemeinsamen Stand teilnehmen. Beide Kirchen sind auf der Agora, dem „Marktplatz der Möglichkeiten“, unter einem Dach zu finden. Der gemeinsame Auftritt steht unter dem Motto „Krise – Begegnung – Hoffnung“.

An einem großen runden Tisch – bei einem Durchmesser von zehn Meter – können sich die Gläubigen in München zum Gespräch, Ausruhen und Gebet treffen, so Pfarrer Reiner Degenhardt vom Evangelischen Landesausschuss und Mathias Ziegler vom Katholikenrat Fulda. Beide führten durch die Veranstaltung im Stadtschloss. Gäste im Stadtschloss waren auch Bischof Heinz Josef Algermissen und Bischof Martin Hein.

Den ungewöhnlichen Tisch, der in einem 300 Quadratmeter großen Pavillon seinen Platz haben wird, konnten die Gäste besichtigen und testen: Er war im Vorraum des Fürstensaals aufgestellt, bestückt mit klarem Wasser und frischem Brot für die Gäste. In das Stadtschloss eingeladen hatte der Magistrat der Stadt Fulda. Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) nannte den Grund dafür: Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand im christlich geprägten Fulda, wo sich alljährlich die deutschen Bischöfe am Grab des heiligen Bonifatius versammeln, ein zweites religiöses Zentrum: Der Deutsche Evangelische Kirchentag nahm hier seinen ständigen Dienstsitz. Möller bezeichnete den Empfang als „Ausdruck der Verbundenheit mit der Kirche in einer Zeit, in der sie besondere Herausforderungen zu bestehen hat“.

In der „guten Stube“ des Stadtschlosses gefeiert

Dass die Feier in der „guten Stube“ des Stadtschlosses, dem repräsentativen Fürstensaal, stattfand, war ursprünglich nicht geplant. Der Marmorsaal im ersten Stock war als Veranstaltungsort in der Einladung ausgedruckt. Pfarrer Degenhardt erklärte den Ortswechsel: Da die Fuldaer Dommusik um einen Gestaltungsbeitrag gebeten worden war, hatte man zunächst mit der Entsendung einer Schola gerechnet: Domkapellmeister Franz-Peter Huber entschied jedoch, mit dem Jugendkathedralchor anzutreten – zusammen über 70 Jungen und Mädchen. Da reichte der Platz im Marmorsaal nicht, zumal auch noch der Posaunenchor der Evangelischen Gesamtgemeinde Fulda unter Joachim Enders auftrat. Also entschied der Oberbürgermeister, die Veranstaltung eine Etage höher stattfinden zu lassen.

Eine gute Entscheidung, denn so war Platz für die etwa 300 Gäste. Die konnten zur Einstimmung eine filmische Rückschau halten auf den Ersten Ökumenischen Kirchentag von Berlin. Außerdem wurde – ebenfalls per Film – von DEKT-Generalsekretärin Dr. Ellen Ueberschär und ZdK-Generalsekretär Dr. Stefan Vesper die Gastgeberstadt München vorgestellt. „Damit ihr Hoffnung habt“ ist das Leitwort des Kirchentags.

DEKT-Generalin Ueberschär gab einen Überblick über das geplante Programm. Im Olympiapark wird das Jugendzentrum seine Zelte aufschlagen. Eröffnungs- und Abschlussgottesdienst wird auf der Theresienwiese gefeiert. Im Zentrum steht die Bibelarbeit, bei der auch die zurückgetretene Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, mitwirkt.

Weiterer Akzent: Orthodoxe Vesper

Die Agora ist ein weiterer zentraler Bereich des Ökumenischen Kirchentags. Außerdem wird es ein Zentrum als Ort der Begegnung insbesondere für die 5000 erwarteten ausländischen Gäste sowie Zentren für alle Altersstufen geben. Das Kulturprogramm mit Theater, Konzerten und geistlichem Lied gehört dazu.

Vier Themenschwerpunkte wurden festgelegt: Verantwortlich handeln – Christsein in der einen Welt; Miteinander leben – Christsein in einer offenen Gesellschaft; Suchen und Finden – Christsein und die vielfältigen Orientierungen; Glaube leben – Christsein in der Vielfalt der Kirchen.

Ökumene findet nicht nur zwischen katholischer und evangelischer Kirche statt, sondern auch mit der orthodoxen Kirche. Ellen Ueberschär kündigte an, dass hierzu ein Akzent gesetzt wird mit der Feier einer orthodoxen Vesper, bei der Brot gesegnet wird. Anschließend werde das Brot an 1000 Tischen geteilt und dann gegessen.

Hintergrund

Ein Parkplatz für die Ökumene

Eine launige Gesprächsrunde von Weihbischof Karlheinz Diez und Bischof Martin Hein moderierte Marcus C. Leitschuh (Kassel). Diez hob hervor, dass Ökumene als Auftrag des Herrn an alle Christen kein Hobby für nur ein paar Wenige sei. Er sprach von einer „geistlichen Ökumene“ und forderte Offenheit. „Wir brauchen einen gelebten Glauben“, so der Weihbischof. Er erwartet dafür Impulse und eine „große Strahlkraft“ von dem Zweiten Ökumenischen Kirchentag, die für alle und in allen Gemeinden spürbar werde.

Bischof Martin Hein ist der Auffassung, dass die Christenversammlung in München „das Ereignis des Jahres“ wird. Er sagte, dass die Lage der Kirche zwar ernst, aber keineswegs hoffnungslos sei. Doch die Kirchen müssten bezüglich der Ökumene in Bewegung bleiben, um nicht stecken zu bleiben. Der Ökumenische Kirchentag in München sei ein „Parkplatz“ für die Ökumene, aber danach müsse es weitergehen.

Ihr Draht zu uns

Redaktion

Vor dem Peterstor 2
36037 Fulda
Tel. 0661 / 9724-0
Fax 0661 / 79652
Mail: fulda@kirchenzeitung.de

Abonnenten

Tel. 06431 / 9113-24
Fax. 06431 / 9113-37
Mail: vertrieb@kirchenzeitung.de

Anzeigen

Tel. 06431 / 9113-22
Fax. 06431 / 9113-37
Mail: anzeigen@kirchenzeitung.de