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Noch näher zusammenrücken
09.05.10

Noch näher zusammenrücken

Weihbischof Diez mit Delegation aus Fulda in Dokkum – Durch Bonifatius verbunden

 

Ausgabe 19 vom 9. Mai

Bürgermeisterin Marga Waanders (fünfte von links) empfängt die Gäste aus Fulda im Rathaus von Dongeradeel. Rechts der in Fulda gut bekannte Pfarrer von Dokkum, Pastor Paul Verheijen, neben ihm Professor Dieter Wagner. In der Mitte Weihbischof Karlheinz Diez mit Mutter Maria Herta Diez. Links Theo Jorna. Fotos: Veronika Wagner

Im Gespräch: Bischof Gerard Johannes de Korte und Weihbischof Karlheinz Diez (von links).

Dokkum: Der Eingang zur Bonifatiuskapelle. Vorn der Bonifatiusbrunnen im Prozessionspark.

Dokkum (be). „Dokkum ist so bonifatianisch geprägt wie Fulda – die Stadtgründung von Fuldas Schwesterstadt leitet sich von dem Heiligen her.“ Das brachte Weihbischof Karlheinz Diez nach seiner Rückkehr aus der niederländischen Bonifatiusstadt Dokkum in Friesland zum Ausdruck, die er erstmals besuchte.

Besonders beeindruckt zeigte sich Diez von der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit, mit der er und seine Begleiter empfangen wurden. Der Weihbischof kam in Dokkum auch mit dem zuständigen Bischof von Groningen- Leeuwarden, Gerard Johannes de Korte, zusammen. „Die starke geistliche Verbundenheit der Menschen beider Städte durch Bonifatius sollte zu noch stärkerer Zusammenarbeit und noch mehr Kontakten auch von Fulda her führen“, forderte Diez. Das Dokkumer Bonifatiusheiligtum verbinde beide Städte bereits seit dem Jahr 1927, als der Fuldaer Bischof Joseph Damian Schmitt dorthin pilgerte.

Bürgermeisterin empfängt Gäste aus Fulda

Weihbischof Diez und die Fuldaer Reisegruppe, zu der seine Mutter Maria Herta Diez, Veronika und Professor Dieter Wagner, Elke Hempel und Dariusz Gibas gehörten, waren bei ihrem Besuch von Marga Waanders, der Bürgermeisterin der Gemeinde Dongeradeel, zu der auch Dokkum gehört, zu einem Empfang in das Rathaus und zu einem festlichen Essen in ein friesisches Spezialitätenlokal eingeladen worden. Diez kam hier mit Stadtrat Tytsy Willemsma und Rein Middelburg von der Gemeinde sowie Pastor Paul Verheijen und Theo und Annemarie Jorna (Pfarrei Dokkum) zusammen.

Stadtrat Rudolph Boersma und dessen Frau Durkje begleiteten die Fuldaer auf die „Insel der grauen Mönche“, Schiermonnikoog. Mit Fahrrädern fuhr die Gruppe von der Schiffsanlegestelle über die Insel. Diez unterstrich die Bedeutung des Freundschaftskomitees für die Verbindung zwischen den Bonifatiusstädten. Die Mitglieder des Komitees zeigten Interesse an Aufführungen des Bonifatiusmusicals in Dokkum beziehungsweise Friesland.

Junge Leute über Bonifatius informieren

Das Komitee möchte mit Vertretern von Fulda und Dokkum Materialien über Bonifatius entwickeln, die in den drei Bonifatiusstädten Dokkum, Crediton (Geburtsort des Bonifatius in England) und Fulda Heranwachsende über den Heiligen informiert.

Hintergrund

Das Bonifatusheiligtum

Das Bonifatiusheiligtum in Dokkum setzt sich aus mehreren Elementen zusammen: dem Prozessionspark und der Bonifatiuskapelle sowie dem Bonifatiusbrunnen beziehungsweise der Bonifatiusquelle und der Bonifatiusskulptur. Bonifatius wurde im Jahr 754 in Dokkum ermordet.

Der friesische Karmelitenpater Titus Brandsma (1942 im Konzentrationslager Dachau ermordet) ist der Initiator und „Erneuerer“ der Bonifatiusverehrung in Dokkum. Pater Titus nahm 1924 an der ersten „modernen“ Wallfahrt friesischer Priester zum Bonifatiusbrunnen nach Dokkum teil. Von da an galt sein spirituelles Interesse der Förderung der Bonifatiusverehrung in Dokkum. Ein Prozessionspark entstand im Bereich der Bonifatiusquelle, und 1934 wurde die Bonifatiuskapelle vollendet. 1956 wurde Dokkum zum offiziellen Wallfahrtsort des Bistums Groningen.

Die Bonifatiusskulptur am Außenbrunnen schuf der Amsterdamer Bildhauer Gerrit Bolhuis (1907 bis 1975). 1962 enthüllte die damalige Kronprinzessin Beatrix die Bonifatiusstatue. Das Wasser des Außenbrunnen wird unterirdisch in den achteckigen, begehbaren Brunnen im Prozessionspark geleitet. Der Prozessionsweg innerhalb des Parks ist ein Pfad, der mit Muscheln belegt ist und an die Pilgerschaft erinnert. Auf dem Weg befinden sich Kreuzwegstationen, von denen die zwölfte Titus Brandsma gewidmet ist. Die Bonifatiuskapelle ist im Stil einer mittelalterlichen Klosterburg errichtet. Die Wände der Kapelle sind aus Steinen früherer friesischer Klöster und Abteien gebaut. Der Innenraum der Kapelle strahlt eine verhaltene mystische Atmosphäre aus. Der Raum ist still und hat eine einzigartige Akustik. Der Rundgang geht wie ein Amphitheater mit über 2000 Sitzplätzen ins Freie über. Die Kapelle ist ein Ort der Andacht.

Der Pilgerraum im Kapellenbereich wurde 2008 und 2009 renoviert. Zwei Gemeindemitglieder haben um die 70 000 Euro gespendet und eine Bankbürgschaft über 100 000 Euro übernommen. Das um die 450 000 Euro umfassende Renovierungsprojekt belastet die kleine Gemeinde von 800 Katholiken noch mit etwa 145 000 Euro. Theo Jorna hat sich vor allem um die Finanzierung und Baudurchführung gekümmert und die nicht immer leichten Verhandlungen geführt.

Dieter Wagner

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