Das Alte neu sagen

Albertus-Magnus-Akademie in Erfurt: Professor Josef Freitag bleibt mit Fuldaer Fakultät verbunden

Erfurt (nf). Professor Josef Freitag lehrte bis zum Jahr 2000 in Marburg und Fulda. Der frühere Leiter des Katholischen Seminars in Marburg ist Dekan der Theologischen Fakultät Erfurt. Bei der Albertus-Magnus-Akademie zum Festtag des Kirchenlehrers erinnerte er an die Verbindung zwischen beiden Fakultäten-.

Professor Freitag, Priester der Diözese Münster, war neben seiner Lehrtätigkeit Ökumenereferent des Bistums Fulda. Im vergangenen Jahr hielt Freitag den Vortrag beim Priestertag der Diözese in der Fuldaer Orangerie.

Zur Bildungsgesellschaft gehört lebenslanges Lernen

„Am Alten lernen, wie man Neues sagen kann. Das ist die Erfordernis der Zeit – vor allem für die theologischen Mitarbeiter der Kirche.“ Dies betonte Bischof Joachim Wanke in seiner Predigt im Erfurter Mariendom. Zu Beginn der Akademie feierte er mit Kardinal Georg Sterzinsky, Dekan Josef Freitag und dem Leiter des Erfurter Priesterseminars, Regens Wolfgang Ipolt, einen Festgottesdienst. Wanke erklärte, zu einer „Bildungsgesellschaft“ zähle auch das lebenslange Lernen. Er forderte die missionarische Ausrichtung der Kirche als „Heilsgeschenk mit Dienstcharakter“.

Die Festakademie fand im Coelicum, dem großen Hörsaal im Kreuzgang des Doms, statt. Den Festvortrag zum Thema „Paulus: Neues denken auf Gott hin“ hielt der Erfurter Neutestamentler Professor Claus-Peter März.

Dekan Freitag verwies auf den guten wissenschaftlichen Ruf der Fakulät. Unter den Neueingeschriebenen zum Wintersemester sind acht Studierende für das Priesteramt.

Zu den Festgästen der Akademie in Erfurt zählte der Rektor der Theologischen Fakultät Fulda, Professor Christoph Gregor Müller. Seit einem Jahr halten sich die Fuldaer Seminaristen regelmäßig in Erfurt auf. Im zweijährigen Pastoralkurs arbeiten die Priesterseminare in Erfurt, Fulda und Paderborn zusammen.

öVorläufer: Philosophisch- Theologisches Studium

Die Katholisch-Theologische Fakultät ist seit 2003 in die Universität Erfurt eingegliedert. Sie ging aus dem 1952 ohne staatliche Anerkennung der damaligen DDR eingerichteten Philosophisch- Theologischem Studium hervor. Die Fakultät sieht sich in der Tradition der 1392 gegründeten und 1816 aufgehobenen Erfurter Universität und steht unter dem Patronat des Kirchenlehrers Albertus Magnus. 1990 erhielt sie die staatliche Anerkennung als Wissenschaftliche Hochschule durch den Ministerrat der DDR. Vor zehn Jahren wurde sie zur „Theologischen Fakultät Erfurt“ erhoben – mit allen Rechten einer kirchlichen Hochschule.